Der Schaufelradbagger 1571 hat seine Reise vom Tagebau Nochten zum Tagebau Reichwalde angetreten. 23 Jahre war der Bagger im Nochtener Tagebau aktiv. Im Jahr 2017 wird er im Tagebau Reichwalde eingesetzt. Sonntagfrüh quert er die B 156 Foto: Heiko Wolf
Bagger-Koloss überquert die B 156 zwischen Boxberg und Weißwasser:
Region (mk). Seine Reise ist für Leichtfüßige nur eine Kurze. Der Schaufelradbagger 1571 ist jedoch ein Superschwergewicht. Sechs Meter pro Minute kommt der Dreitausend-Tonnen-Koloss voran. Der Nochtener Bagger hat den 18 Kilometer entfernten Tagebau Reichwalde als Ziel.
13 Tage ist er unterwegs. Start war am 12. August.
Am Sonntag zwischen 7 und 8 Uhr bietet sich für alle Technikfreunde ein ganz besonderer Anblick. Auf der B 156 zwischen Weißwasser und Boxberg überquert das Großgerät die Straße. „Das wird wohl der letzte Großgerätetransport in der Geschichte des Lausitzer Bergbaus sein“, schätzt Heiko Wolf, Leiter der Stabsstelle der Tagebaue Nochten und Reichwalde ein. Der Transport bedarf großer Vorarbeit. Ein Jahr ist seit den ersten Planungen vergangen. Genehmigungen wurden eingeholt, sowie die Streckentrasse vorbereitet. Es wurde der Untergrund verdichtet aber auch das Gelände planiert, da der Bagger nur kleinere Neigungen bewältigen kann. Geotechniker haben die Trasse begutachtet. Die Tragfähigkeit ist bestätigt. Selbst der Baggerfahrer ist die Strecke abgefahren.
Genutzt haben die Planer zur Fahrt nach Reichwalde eine sechzig Meter breite Trasse, die später Teil eines neuen Streckenabschnitts der Waldeisenbahn Muskau wird. Über das Kippengelände geht es weiter bis zum Montageplatz im Nordfeld des Tagebaus Reichwalde, der Montag oder Dienstag erreicht ist. Wie Heiko Wolf erklärt, wird der Schaufelradbagger hier instandgesetzt. Im Jahr 2017, wenn die zu bewältigenden Abraummassen im dortigen Tagebau zunehmen, kommt er zum Einsatz.
Auf seiner Strecke hat das Großgerät auch die Stadt Weißwasser „gestreift“. Am Stadtrand ist er 600 Meter an der Wohnbebauung vorbeigezogen. Die B 156 zwischen Weißwasser und Boxberg ist am Sonntag ab 5 Uhr komplett gesperrt. Es wurde die Zeit mit dem geringsten Verkehrsaufkommen gewählt.