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Rezension: TheaterNative C bringt Genies an den Rand des Wahnsinns

Genies? Nun ja, jedenfalls exzellente Könner ihres Fachs:Wolfgang Linnenbrügger (l.) und Gerhard Printschitsch in der Kleinen Komödie Theaternative C als „Zwei Genies am Rande des Wahnsinns“.
Genies? Nun ja, jedenfalls exzellente Könner ihres Fachs:
Wolfgang Linnenbrügger (l.) und Gerhard Printschitsch in der Kleinen Komödie Theaternative C als „Zwei Genies am Rande des Wahnsinns“. Foto: Theaternative C

Cottbus (Hnr.) Eigentlich verstehen sie sich in der Bühnenfigur so gut wie vermutlich im Künstlerdasein allgemein. Beide gehören zum festen Bestand des schönsten Privattheaters der Lausitz, der „TheaterNative C“ und – mehr noch – beide eint der Stallgeruch: sie kommen aus der österreichischen Kunstschule Graz. Gerhard Printschitsch verschlug es nach dem Studium schnell an gute damaligen DDR-Bühnen, ehe er die erste private des Landes etablierte, eben diese Cottbuser Kleine Komödie; Wolfgang Linnebrügger spielte in diversen TV-Soaps und begeistert schaupielernd und singend seit einem Jahrzehnt die Fans der Bühne in der Cottbuser Petersilienstraße. Das Stück „Zwei Genies am Rande des Wahnsinns“ scheint ihnen auf den Leib geschrieben, denn die Figuren des gealterten Staatsschauspielers (Printschitsch) und des brotlosen Alleinunterhalters (Linnenbrügger) ziehen sich, obwohl sie sich anfangs (etwas zu lange) verfehlen, geradezu magnetisch an. Dem Klassiker mit dem rollenden „R“ unterwirft sich der Komiker bereitwillig, denn beide eint vor allem eins: Sie sind, wie Freie Schauspieler allzu oft, einfach klamm. Ihre Agenten konnten sie nicht ganz passend an den gleichen Platz vermitteln: den einen zu einer Beerdigung, den anderen zu Hochzeitsfeier. Sie merken erst spät den Genre-Konflikt und genießen das Missverständnis ausschweifend. Vermutlich verläuft kein Abend wie der andere, denn Spielraum für allerlei kabarettistische Einwürfe ist reichlich gegeben, und die Regie, vorwiegend in den Händen Printschitschs, teils auch von Matthias Greupner, räumt solche politischen Bonmots ein, denn die Herren sind durchaus nicht als „verkrachte Existenzen“, wie in anderen Konzepten, sondern als ehrenwerte, wenn auch leicht altersirritierte Mimen angelegt. Und die freuen sich am Ende auch ehrlich über den lebhaften Beifall.
J. Heinrich

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