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„Richard 3“ – bitterböser Zeitvertreib in der Cottbuser Kammerbühne

Anmerkungen zum Soloabend nach Shakespeare mit Malaya Stern Takeda.

Laut und leidenschaftlich: Malaya Stern Takeda im Ein-Personen-Shakespeare-Stück am Anfang einer großen Karriere. Foto: Kross

Cottbus. Laut, leidenschaftlich, befremdlich geht es zu auf dieser mit beweglichen vertikalen Flächen zum aufregenden Video-Großbild veränderbaren Bühne, die sonst allein Malaya Stern Takeda gehört. Ihr „Zeitvertreib“ mit Shakespeares grässlichem Richard III., der spüren lässt, dass sich nichts in der Welt ändert, wo Machtgier tägliche Grundregel bleibt, könnte schockieren. Doch die Premiere störte das ständige unpassende Kichern und Glucksen eines Publikums, das offenbar mit diesem Lausitz-Festival-Projekt mitreist. So bleiben mehr Fragezeichen als Erleuchtung aus Texten von Shakespeare und zeitgenössischen britischen Bloggern, die Regisseur Aram Tafreshian erregend verknüpft. Die junge Schauspielerin, die eben ins erste Engagement nach Mannheim geht, explodiert in den Kontrasten ihrer Rolle. Ein riesiges Talent beginnt sich da zu entfalten.
Die Bühne hat Marie-Madeleine Pieler gebaut, das Sounddesign Ralph Heidel geschaffen. Mit dem aquaristischen Video lassen Berfin Agca Karakurt, Can Karaalioglu ud Luis Krawen die Nackenhaare aufstehen.
Fast schmerzlich dröhnend vermittelt sich Schlimm-Wahres ; nur wenn Takeda ohne all diese Crashs
flüstern kann, erreicht sie das zuweilen entsetzte Publikum.
Es gibt Wiederholungen des Experiments am 16. Oktober und 20. November, jeweils 19.30 Uhr in der Kammerbühne. J. Heinrich

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