Cottbus (gg). Wie schön, wenn sich an eine schöne Straße auch viel schöne Erinnerungen knüpfen. Den meisten Cottbusern muß es so gehen bei der Rudolf-Breitscheid-Straße. Durch drei Generationen erinnern sich die Cottbuser an ihre Tanzstunden hier im Saal bei Fritsche. Seit 1927 schon gibt es die Tanzschule hier und mancher Bund fürs Leben war hier zuerst ein Eisen im Feuer, um dann geschmiedet zu werden.
Gründerin war damals Ruth Knoblauch, die Mutter des heutigen Inhabers Dieter Fritsche, der nun schon die Tochter erfolgreich ins Geschäft eingeführt hat. Und das Tanzen nicht aus der Mode kommt beweisen die nachgefragten Salsa-Tanzkurse. Besser vorher geprobt, als sich zu sehr blamiert auf den Szeneparties der Stadt…
Eine Ausnahme bei den Erinnerungsträumen bildet da wohl nur die Episode mit dem Arbeitsamt – vielen ist der Weg hierhin schwergefallen, längst aber sitzt die leider sehr gefragte Einrichtung nicht mehr hier an der Ecke zur Bahnhofstraße, sondern ist nordwärts gezogen und viel größer als noch in den 90ern.
Für beide Teile der Straße – die Breitscheid- und Ossietzky-Straße gilt seitdem wohl gleichermaßen: So zentral gelegen wundert die Ruhe, die hier herrscht und die sogar das Wohnen durchaus angenehm macht. Die herrschaftlichen Häuser zeugen von der großen Ästhetik der Baumeister, die hier in den 20er Jahren ein erstaunlich gleichmäßiges und trotzdem abwechslungsreiches Bild geprägt haben.
Und abends oder auch morgens – immer liegt ein sonniger Schimmer über dem historischen Pflaster. Ausgerichtet von West nach Ost ist die Sonne hier zu den besten Tageszeiten zuhause. Nicht eine Wohnung steht leer. Wenn es deshalb hier nicht klappt mit den eigenen vier Wänden – zumindest eine gute Beratung, wo noch ein schönes Plätzchen zu finden ist – das kann man hier bekommen bei IBS-Immobilien und die Bau-Beratung dazu vom Bauherrenschutzbund. Ein Abendspziergang jedenfalls lohnt immer. Gekrönt wird der am besten im City-Hotel. Das lockt mit einer neuen Sonnenterrasse, oder wer weiter westwärts geht, der wird mit indischen Genüssen belohnt, bei Sultana…
Die Rudolf-Breitscheid-Straße
Die ehemalige Kaiserstraße war bereits im Bebauungsplan von 1892 zwischen Taubenstraße und Waisenstraße vorgesehen, wurde aber erst 1907 zwischen Bahnhofstraße und Tiegelgasse freigelegt. 1912 führte sie bis zur Moltkestraße, war allerdings zwischen Grünstraße und Schillerstraße unterbrochen. Erst 1928 wurde die Verbindung ab Höhe Tiegelgasse zur Dresdener Straße hergestellt. Die Kaiserstraße ist 1946 zum Gedenken an den sozialdemokratischen Politiker und preußischen Innenminister Rudolf Breitscheid umbenannt worden. Der westliche Teil der Straße heißt heute Carl-von-Ossietzky-Straße und ist von der Breitscheidstraße durch einen Gartenweg getrennt.
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