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Sagen was man tut und tun, was man sagt

Für Lars Katzmarek ist Politik mehr, als das Abarbeiten von Gesetzen / Er will in den Landtag

Der Cottbuser SPD-Stadtverordnete Lars Katzmarek, gut bekannt als Polit-Rapper, kandidiert im Wahlkreis 44 für den neuen Brandenburger Landtag. Foto: J. Hnr.

Region (hnr.) Dieses Jahr gerät zum Wahlkampf-Marathon für den Cottbuser Lars Katzmarek. Die erste Etappe verlief erfolgreich; dem rappenden Sozialdemokrat und Gewerkschafter glückte ein Riesensprung – vom Sachkundigen Bürger zum gewählten Stadtverordneten. „Ein verdammt gutes Gefühl, nicht nur mitreden zu dürfen, sondern zu entscheiden“, sagt er nach der konstituierenden Sitzung, „…und zu realisieren, wie knapp Mehrheiten ausfallen können!“ Er spielt auf die Wahl des Vorstehers an und ahnt, dass es gerade hier viel zu tun gibt. Überrascht hat ihn das nicht.
Seit 2019 ist Lars Katzmarek (Jg. 1992) SPD-Mitglied. Er wurde in Forst geboren und ist seit der Schulzeit Cottbuser. Kess und erfrischend direkt blickt er hier seit Tagen wieder von Plakaten auf die Passanten; er kandidiert nun im Cottbuser Wahlkreis 44 für den neuen Brandenburger Landtag.
Früh für Politik und zugespitzte Kommunikation sensibilisiert, wurde der junge Mann durch die gewerkschaftliche Arbeit geprägt. „Das Gemeinschaftliche gibt mit was“, sagt er. „Ich will nicht nur fordern, sondern machen“. Wenn er von „guten Arbeitsplätzen“ und fast im gleichen Atemzug auch von anspruchsvoller Kinderbetreuung, Kampf gegen den Lehrermangel und bessere Konditionen für die Übernahme von Handwerksbetrieben spricht, klingt das aus seinem Munde nicht wie beliebig hingestreut, sondern erweist sich als fundiertes Positionieren. Katzmarek hat bei Froebel im praktischen Tag Essen an Kinder ausgegeben, mit den Kleinen gespielt und Tage ausgewertet. Die Augen leuchten bei der Erinnerung daran. Er kennt die sozialen Fragen, die den Strukturwandel begleiten, weiß um die Herausforderungen der Pflege und sieht im neuen Pädagogen-Seminar in Senftenberg nur einen ersten Ansatz, mehr gegen Lehrermangel zu tun. Für die Pflege werden gerade Weichen in Forst gesellt, weiß er, und die Cottbuser Großprojekte der Bahn, der Mediziner-Uni und des Wissenschaftszentrums zählt der Rapper, der in Kooperation mit dem Kindermusical auch seine Kunst nicht aus dem Auge verloren hat, mit Nachdruck auf. Sie erfordern gemeinsame Kraft. Er mit seinen gerade 32 Lenzen hat sich schon vielfach für die Gemeinschaft eingebracht und sich in der SPD sein klares Weltbild gebaut. Gern beruft er sich auf den einstigen Bundespräsidenten Johannes Rau und sein energisches Wort: „Man muss sagen was man tut und tun, was man sagt.“
Wer ihn danach fragt, bekommt in diesen Tagen zu hören, dass er sich nichts mehr wünscht, als gemeinsam mit Gunnar Kurth, dem SPD-Kandidaten im anderen Cottbuser Wahlkreis, in den neuen Brandenburger Landtag einzuziehen. Es brauche sicher Kraft, die Lausitz-Projekte des Strukturwandels, einschließlich Ausbau des zweiten Bahngleises, in schwierig werdender Gesamtlage durchzusetzen. „Wenn die Cottbuser uns das zutrauen, geben wir unser Bestes.“ Und das wäre nicht wenig.

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