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Schlicht und schön: Schlosskirche feiert Wiedereröffnung

Schlosskirche
Außen und innen wurde die schlichte Farbfassung der Gründerzeit wieder aktiviert.

Cottbus (gg). Die schlichte Schönheit ihres Äußeren steht auch für ihre Bestimmung – die Schlosskirche in der Sprem ist seit Anfang der 90er Jahre für Wohnungslose der Ort, an dem sie kostenlos Mittagsspeise erhalten. Sie wurde deshalb nicht etwa ein sonst gemiedener Ort, sondern ist das ökumenische Zentrum der Stadt geblieben.
Im März diesen Jahres begannen die Umbauarbeiten für rund 400 000 Euro, die aus vielen Geldtöpfen finanziert wurden, unter anderem durch die evangelische Kirche der Union, den Kirchenkreis, die Gemeinden der Stadt und die Stadt selbst über Modellstadtmittel. So vielfältig wie die Geldgeber werden auch die Nutzer des nun fertiggestellten Hauses sein.
„Sie soll nicht nur Gottesdienstraum für besondere Anlässe, sondern auch Tagungszentrum für die Stadt sein“, erklärt Superintendent Matthias Blume. Auch der sozialdiakonische Aspekt bleibt mit der Suppenküche erhalten – das übrigens auch zur Eröffnungsfeier am 30. September für alle Gäste zum Kosten „nach Art des Hauses“. Die Predigt hält Propst Dr.Lutcke. Zum Filmfestival soll erstmals ein Workshop hier stattfinden und die Stadt hat die Kirche für Festakte angefragt. Kein anderer Ort der Stadt ist wohl ähnlich würdig für alle diese so verschiedenen Anlässe…

Die Schlosskirche
Im Jahre 1701 siedelten französische Hugenotten in Cottbus und bildeten eine französisch-reformierte Gemeinde. Man gab der Gemeinde das Grundstück der baufälligen Katharinenkirche zur Nutzung. 1705 erhielten sie die Erlaubnis zur Erbauung einer neuen Kirche. Es entstand ein einschiffiger Putzbau mit Walmdach und angebauter Sakristei. Am 7. Januar 1714 konnte die Kirche geweiht werden. Ihr Name bürgerte sich seit 1757 ein, als ein deutsch reformierter Geistlicher zugleich als Hof- und Schlossprediger berufen wurde. 1870 erhielt die Kirche einen neugotischen Turm, der seitdem das Bild der Spremberger Straße dominiert. Bei Bauarbeiten 1972 wurden Einbauten vorgenommen, die mit der jetzigen Sanierung wieder entfernt wurden.

Die Wendeltreppe zur Empore der Schlosskirche ist verschwunden, ein Holzaufgang führt nach oben. So gelangt man zur kleinen Orgel. Ein robuster Parkettboden nimmt keine Nutzung übel – rundum eine gute Referenz für Bauleute

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