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Schwarzheider Blumenthal-Brunnen sprudelt am neuen Ort

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Seit dem Jahr 1938 gibt es den Schwarzheider Blumenthal-Brunnen. Jetzt wurde er rekonstruiert und umgesetzt Foto: trz

Rekonstruiertes Kunstwerk befindet sich jetzt direkt an der Schipkauer Straße vor dem BASF-Besucherzentrum:
Schwarzheide (trz). Was für ein Genuss bei dieser Hitze: Kühles Wasser sprudelt seit Kurzem wieder aus dem Hermann-Blumenthal-Brunnen in Schwarzheide. Und zwar aus gleich drei Rohren in die kunstvoll gearbeitete Schale. Allerdings an einem neuen Standort. Denn der Brunnen befindet sich nunmehr direkt an der Schipkauer Straße, unmittelbar am Eingang des BASF-Besucherzentrums. Mehr noch: Das Ensemble ist jetzt gut bedacht. Extra für das Kunstwerk wurde in den vergangenen Monaten eine Überdachung geschaffen. „Wir wollen unseren Brunnen künftig gegen Wind und Wetter schützen“, begründet Dr. Karl-Heinz Tebel, Geschäftsführer der BASF Schwarzheide GmbH, die Maßnahme. Denn das Kunstwerk besteht aus Muschelkalk. Dieses Substrat ist gegenüber dem mitteleuropäischen Wetter nicht ganz unempfindlich. Kein Wunder, dass der Brunnen in den vergangenen 25 Jahren bereits dreimal saniert werden musste. Die jüngste Aktion der Berliner Restaurateure Gerhard Kunze und Sebastian Röhl solle nun für möglichst viele Jahre die letzte gewesen sein.
Der Muschelkalk-Brunnen trägt den Namen seines Schöpfers. Hermann Blumenthal (1905-1942). Der gebürtige Essener Bildhauer schuf das Werk im Sommer 1938 im Zuge des Aufbaus des Schwarzheider Brabag-Werkes, des späteren Synthese- und heutigen BASF-Werkes. Wahrzeichen des Ensembles bildet die Stele, die einen Jüngling mit Ölzweig zeigt, ebenso zwei Frauen. Es wird vermutet, dass beide Szenen ihren Ursprung im Mittelmeerraum haben. Nicht zuletzt fehlt auch ein Goethe-Gedicht nicht, das mit der Zeile „Des Menschen Seele gleicht dem Wasser…“ beginnt.
Der erste Geschäftsführer der BASF Schwarzheide GmbH, Dr. Hans-Hermann Dehmel, hatte sich bereits im Jahr 1990 vehement für die Erhaltung des Brunnens, der damals noch Einschusslöcher vom letzten Krieg aufwies, eingesetzt. „Ich habe alle möglichen Protagonisten und Institutionen angesprochen und um Unterstützung gebeten“, erinnert sich Dehmel. Und das mit Erfolg. Nach der ersten Rekonstruktion anno 1994 folgte zur Jahrtausendwende die zweite und weitere anderthalb Jahrzehnte später die hoffentlich letzte. Darüber hinaus rückt der Brunnen dank seines neuen Standortes direkt in den Fokus der Öffentlichkeit.
Seinem Schöpfer Hermann Blumenthal war indes kein langes Leben mehr vergönnt. Er fiel im Alter von nur 36 Jahren an der Ostfront. Fast zeitgleich hatte der Chefbildhauer im Dritten Reich, Arno Breker, die Abkommandierung Blumenthals von der Front veranlasst. Das Schreiben erreichte den Adressaten allerdings nicht mehr.

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