Senftenberger Heimatkalender für das Jahr 2016 ist erschienen / Viele spannende Themen enthalten:
Senftenberg (trz). Heimatfreunde aufgepasst: Der neue Heimatkalender „Kippensand“ für das Jahr 2016 ist ab sofort erhältlich. Das 136-seitige Werk ist kürzlich im Senftenberger Ratssaal erstmals öffentlich präsentiert worden. Diesmal sogar mit einer Neuerung. Denn zum ersten Mal erschien das Jahrbuch mit glänzendem Einband. Der Titel zeigt ein Panoramafoto, aufgenommen vom schiefen Aussichtsturm bei Hosena, über den Senftenberger See bis zum Stadthafen. Kleinere Motive präsentieren unter anderem die Neue Bühne Senftenberg sowie den Lausitzer Mundartdichter Paul Wilke. Klar, dass er auch im Kalender eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Die Großräschener Autorin Carmen Schulze hat herausgefunden, dass Wilke bis zu seinem 75. Lebensjahr an der Senftenberger Schule I als Lehrer tätig war. Zudem soll es sich um einen absoluten heimatkundlichen Experten gehandelt haben. Der Lausitzer habe Unmengen entsprechendes Material gesammelt. Wo sich sein Archiv heute befindet, sei indes nicht bekannt. Die Suche nach seinem vermeintlichen Sohn habe ins Leere geführt.
Natürlich kommt „Kippensand 2016“ nicht über ein ganz besonderes Jubiläum im nächsten Jahr nicht vorbei. Dann besteht nämlich die Neue Bühne Senftenberg bereits 70 Jahre. Otmar Richter und Hans-Peter Rößiger haben sich näher mit der Historie der Einrichtung befasst. Sie gehen unter anderem der Frage nach, ob das Theater tatsächlich aufgrund eines Befehls der sowjetischen Besatzungsmacht ins Leben gerufen worden war.
Nicht minder spannend ist der Beitrag des Senftenberger Museumsmitarbeiters und Künstlers Bernd Gork. Der erinnert an einen Besuch von Erwin Strittmatter im Oktober 1991 an seiner alten Wirkungsstätte in Senftenberg. Der Lausitzer Nationalschriftsteller war nach langen Bitten und Betteln von Bernd Gork tatsächlich noch mal nach „Kohlhalden“ gekommen, wie Strittmatter Senftenberg in seinem Buch „Der Wundertäter“ bezeichnet. Der gebürtige Spremberger hatte kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in der Stadt als Korrespondent für die Märkische Volksstimme gearbeitet.
Die aus Großkoschen stammende Autorin Irene Teichmann hat indes herausgefunden, dass die Schwarze Elster bereits in den 1930er-Jahren so gut wie tot war. Der Grund: die Einleitung von Bergbauabwässern. Die Senftenberger „Graue Eminenz“ Hans Hörenz, der im Februar seinen 90. Geburtstag beging, ist nicht nur der älteste „Kippensand“-Schreiber. Sondern auch einer der aktivsten. Diesmal hat sich der Senftenberger unter anderem mit der Geschichte der Region vor 50 Jahren, also 1966, befasst. Zudem begibt sich Hans Hörenz auf die Spur der „Lauchhammer-Vierlinge“.
Der neue Heimatkalender erschien im Rubener Radochla-Verlag. Herausgeber Rolf Radochla stammt selbst aus dem Senftenberger Revier. Das Werk ist für acht Euro im örtlichen Buchhandel sowie in diversen Fachgeschäften zu haben.