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Slawenburg blickt ab 2019 123 000 Jahre weiter zurück

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Zum Besuchermagneten hat sich die Slawenburg Raddusch entwickelt. Der Geschäftsführer des Betreibervereins, Ulrich Lagemann, freut sich bereits auf die Neugestaltung der Dauerausstellung, welche einen umfassenderen Blick auf die Besiedlungsgeschichte der Niederlausitz ermöglicht
Foto: Mathias Klinkmüller

Künftige Dauerausstellung in Raddusch gibt tieferen Einblick in die Geschichte der Niederlausitz / Museum sehr beliebt.

Niederlausitz (mk). Konstant
50 000 Besucher jährlich machen die Slawenburg Raddusch zu einem der den beliebtesten Museen des Landes Brandenburg. Seit 14 Jahren lockt die imposante Fluchtburg, welche am Original ausgegrabenen Standort wiedererrichtet wurde, Menschen aus nah und fern mit einer einzigartigen archäologischen Ausstellung. 12 000 Jahre Regionalgeschichte mit Funden aus der Niederlausitz sind hier zu erleben. „Schon bald springen wir 135 000 Jahre zurück“, freut sich der Geschäftsführer des betreibenden Slawenburg Raddusch-Vereins, Ulrich Lagemann. Der Ortsvorsteher von Raddusch und Gastgeber des Dorf- und Erntefestes am 9. und 10. September erklärt, dass hierzu die Dauerausstellung bis April 2019 umfänglich überarbeitet und neu gestaltet wird. Durch zahlreiche archäologische Funde in der Niederlausitz während der vergangenen 25 Jahre wird so eine viel umfassendere Sicht auf die Geschichte der Niederlausitz möglich sein. Seit vier Jahren nämlich, erklärt die Museumsleiterin Dr. Harriet Bönisch, ist durch Funde im Tagebau Jänschwalde klar, dass die menschliche Geschichte der Niederlausitz nicht erst vor 12 000 Jahren sondern mit dem Neandertaler begann. Aspekte dieser neuen Funde werden deshalb auch die neue Dauerausstellung bereichern.
Sehr gut erhalten sind auch die Funde aus dem über 12 Meter tiefem Brunnen der Fluchtburg selbst. Gegenstände wie die hölzerne Kultfigur sind heute deshalb noch sehr gut erhalten. Auch diese Funde, die direkt aus der Burg selbst stammen, sollen in einem neuen Licht erscheinen. In der überarbeiteten Dauerausstellung werden auch die Themen des Klima- und Landschaftswandels betreut und selbst die Herkunfts- Frage spielt eine starke Rolle, erklärt Ulrich Lagemann. Kurzfristig werden im Innenhof zwei Vorratsspeicher der Burg nachgebildet. Verstärkt werden zudem die museumspädagogischen Aspekte.
Nach den erfolgreichen Kräuterführungen (die nächste startet am 5. September um 11 Uhr) wird neben dem Zeitsteg an der Burg auch ein Kräuterpfad entstehen. Ulrich Lagemann freut sich über die konstant hohen Besucherzahlen der Burg, die auch beim Dorf- und Erntefest dank Shuttleverkehr einige Überraschungen bieten wird. Ob das derzeitige Betreibermodell mit der Stadt Vetschau als Eigentümer und dem Verein als Betreiber auch für die Zukunft tragen kann, wird derzeit geprüft. Der Umbau der Dauerausstellung in der Slawenburg Raddusch erfolgt im Winter 2018/2019.

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