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Spargelwagen wieder in der Heimat

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Die Vereinsmitglieder der IG Spreewaldbahn vor dem einstigen Spargelwagen 901-211 im Bahnhof Straupitz

Er ist der breiteste unter den Schmalen – jetzt steht er auf Straupitzer Gleis:
Straupitz. Die IG Spreewaldbahn aus Straupitz hat sich am 4. Adventwochenende vorzeitig einen Weihnachtswunsch erfüllt. Am Sonnabend stand die Überführung eines ehemaligen Personenwagens der Spreewaldbahn auf dem Arbeitsplan. Schon am Donnerstag war der 2. Stellvertreter der IG Spreewaldbahn, Philipp Seemann aus Cottbus (Foto), nach Georgenthal-Tambach (Thüringen) zur IG Hirzbergbahn gereist, um die Überführung zu begleiten.
Dieser Ex-Spreewaldwagen, so erzählt er, ist geschichtlich einzigartig, denn er soll mit 2900 mm der breiteste je in Deutschland gebaute Schmalspurpersonenwagen sein.
Gebaut wurde er 1928 von der Gothaer Waggonfabrik für die Lübben-Cottbuser Kreisbahnen (LCK) im Spreewald mit ihrer 1000-Millimeter-Spur. Hier bekam er anfangs die Betriebsnummer LCK 82. Er gehörte der Wagengattung BCi an. Im Laufe der Zeit, so Philipp Seemann, bekam der heutige Oldtimer zweimal neue Betriebsnummern, so 1949 die 10.249p und 1952 die Nummer 901-211. Unterdessen wurde er auch in die Wagengattung KBitrp umgebaut.
Der Wagen gehörte bis zur Einstellung der Spreewaldbahn 1970 zum Bestand. Vermutlich noch im gleichen Jahr wurde er nach Schmogrow verkauft. Dort diente er auf einem Garagendach als Spargelverkaufsstand.
So haben ihn Hirzbergbahner entdeckt. Am 17. Juli 2006 wurde er nach Eigentümerwechsel nach Georgenthal-Tambach gebracht. Vielleicht hätte er sich die weite Reise erspart, wenn es die IG Spreewaldbahn in Straupitz schon gegeben hätte; der Verein hat sich aber erst  2008 gegründet.
Um so mehr freut sich Philipp Seemann mit seinen Vereinsfreunden, dass durch freundschaftliche Kontakte zur IG Hirzbergbahn ein Wechsel des Wagens möglich wurde. Am 20. Dezember um 9 Uhr konnte der  Spargelwagen aus Schmogrow in Straupitz seinen Austellungsplatz einnehmen. Es war derselbe Kran der Firma Krantrans-Transporte aus Lübbenau, der nun den Wagen in Straupitz vom Tieflader absetzte und damals schon den Spargelwagen vom Schmogrower Gargendach hievte.
Am gleichen Tag wurden auch die Vereins-Fahrzeuge, die bisher vor der Lokwerkstatt standen, per Kran und Tieflader zum Bahnhof Straupitz gebracht. Dabei handelt es sich um einen Rottenkraftwagen (SKL) inklusive Beiwagen, 2012 von der Harzer Schmalspurbahn erworben, und einen Güterwagen der Gattung GGm, der seit 2011 vor der Lokwerkstatt stand und ebenfalls aus dem Harz stammt.

Text u. Fotos: Frank Heilmann

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