NABU Spremberg und Kreisangelverband bereiten gemeinsame Projekte vor / Mit einer Stimme gegen die braune Spree:
Spremberg (trz). „Gemeinsam sind wir stark“ – Das ist das Motto der neuen Zusammenarbeit zwischen dem NABU-Regionalverband Spremberg und dem Kreisanglerverband Spremberg. Beide Gremien wollen einen Kooperationsvertrag unterzeichnen.
Sowohl die NABU-Leute als auch die Angler, die sich in 25 Gruppen mit fast 1400 Mitgliedern organisieren, setzen sich gemeinsam für die heimische Natur ein.
Ein Trittstein
Beispielsweise am Buckschen See. Das Gewässer in Betreuung des NABU-Regionalver-
bandes gelte als „ökologischer Trittstein“ für diverse Tierarten von der Spreeaue in die Bergbaufolgelandschaft des Tagebaus Welzow-Süd. Die Angler sollen dort das entsprechende Angelrecht erhalten. Ziel sei es, den See möglichst fischarm zu halten. Darüber hinaus solle den dort ebenfalls vorkommenden Lurchen und Amphibien ein ungestörtes Aufwachsen ermöglicht werden. Nicht zuletzt sollten die Angler auf Ordnung am und im See achten.
Darüber hinaus solle ebenfalls der Fischbesatz im „Kleinen Naturpark Spremberger Kuthen“ mithilfe der Angler reguliert werden. Gleiches Prinzip wie am Buckschen See: Schutz der Lurche und Amphibien. Zudem seien gemeinsame Veranstaltungen beider Gremien geplant. Beispielsweise der mittlerweile zweite Kinder- und Jugend-Naturschutztag, der am 30. April stattfindet. Dazu werden weitere Partner, nämlich Imker, Förster und mehrere Jugendfeuerwehren, eingeladen. Ohnehin sehen sich die Angler, übrigens ebenso wie die Jäger, als praktische Landschaftspfleger und Naturschützer. „Wir leisten unseren Beitrag, die Natur in der Heimatregion möglichst artenreich zu erhalten“, bringt Ralf-Reiner Krause seine Intention auf den Punkt. Mithilfe der örtlichen NABU-Leute könnten daher „richtig tolle Projekte“ umgesetzt werden.
70 Prozent Rückgang
Und noch etwas verbindet beide Vereine: nämlich die braune Spree. Glaubt man den offiziellen Zahlen, sei der dortige Fischbestand aufgrund der massiven Eisen- und Sulfatbelastung um rund 70 Prozent zurückgegangen. Ein unhaltbarer Zustand, wie Krause und Böttger betonen. Die bisherigen Lösungsansätze seien nur Stückwerk. Statt zu kleckern, müsse endlich rangeklotzt werden, fordert Wieland Böttger, der das Thema als einer der Ersten bereits vor Jahren angesprochen hatte..
Darüber hinaus verbindet Naturschützer und Angler ein weiterer Traum: Nämlich die ökologische Aufwertung der Cantdorfer Wiesen, einem Feuchtgebiet. Und zwar als eine Ersatzmaßnahme für die braune Spree.