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Spremberg: Grüne Lunge versus Spree-Wohnen

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Seit dieser Woche ist die Spremberger Petrigasse gesperrt. Grund bilden Leitungsverlegungen im Zuge des Kreiselbaus. Anwohner können ihre Grundstücke aber erreichen Foto: TRZ

Bebauungsplan in Spremberg sorgt für Zündstoff unter den Abgeordneten:
Spremberg (trz). Wenn es nach den Investoren geht, soll in den kommenden Jahren zwischen der Waldstraße und der Gärtnerstraße in unmittelbarer Nähe der Spree ein neues Wohngebiet entstehen. Bebaut werden soll das Gelände der früheren, rund 1,7 Hektar umfassenden Gärtnerei, die sich inzwischen zu einer „grünen Lunge“ für die Innenstadt entwickelt hat.

Das ist auch ein Hauptgrund, weswegen das Vorhaben unter den Abgeordneten umstritten ist. So haben die Linken dem Projekt ihre Stimmen entzogen. „Dadurch geht in Spremberg ein weiteres Stück Natur verloren“, erklärt Elke Franke. In der Stadt gebe es eine ganze Anzahl geeigneterer Gebiete, die mit Wohnhäusern bebaut werden könnten, etwa auf dem Schomberg. Zudem, so bekennt die Abgeordnete, habe sie bei dieser Sache „kein gutes Bauchgefühl“. Nicht zuletzt habe Franke noch keinen Bauantrag erlebt, der auf so viel Widerstand aus der Bevölkerung stoße. Die Sprembergerin gehört dem Bauausschuss bereits seit drei Legislaturperioden an.
Nach Angaben von Stadtplanerin Claudia Wolff gab es im Zuge der öffentlichen Auslegung des Plans 16 Einwendungen von neun Anwohnern. „Das ist für solch ein Projekt nicht gerade viel“, kommentiert die Expertin.  Benny Stobinski (Die Nächste Generation) sagt, dass er es durchaus nachvollziehen könne, wenn die Anwohner versuchen, ihre grüne Lunge zu erhalten. „Aber die Fläche wird für Spremberger bebaut. Und wenn die Arbeiten vorüber sind, wird es eine schöne Ecke sein.“
Nach Angaben des Umweltgutachtens werde die ökologisch sensible nahe Spreeaue durch das Vorhaben nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die alte Gärtnerei besitze auch keinerlei Schutzstatus. Allerdings spielten die dortigen alten Bäume als Lebensraum für Vögel eine Rolle.
Letzten Endes empfahl der Bauausschuss den B-Plan mehrheitlich der Stadtverordnetenversammlung. Diese tagt Mitte April.

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