Aufbauleitung wurde vor 40 Jahren gegründet / Mitglieder treffen sich zum Jubiläum:
Spremberg (trz). Es war eine Vision und ist bis heute eine geblieben: nämlich der Traum von der Spremberger Kupferförder-stätte. Mittlerweile sind 40 Jahre ins Land gegangen, als eine Aufbauleitung „Kupfererzschachtanlage Spremberg“ ins Leben gerufen wurde. Diese war zunächst in Eisleben im Mansfelder Revier angesiedelt, zog aber schnell in die Lausitz. Genauer gesagt ins Arbeiterwohnheim (AWH) am Spremberger Markt. Ziel der Gruppe, die teilweise über 100 Mitarbeiter zählte, bildete die noch genauere Erkundung der Kupfervorkommen in der Region östlich der Spreestadt. Diese waren den Geologen zwar schon wesentlich länger bekannt. Doch die Ölkrise von 1973 veranlasste die DDR, sich wesentlich stärker auf eigene Bodenschätze zu konzentrieren.
Einer, der diesen Prozess miterlebt hatte, war Dr. Jürgen Kantor. Der gebürtige Spremberger wirkte ab dem 16. Mai 1977 in der Aufbauleitung im AWH mit. Mehr noch: Chronologisch notierte er, wie es mit der Kupfererkundung fortan weiterging. Von der Stadtmitte zogen die Fachleute alsbald in ein Gebäude nahe dem Spremberger Bahnhof, das heute nicht mehr existiert. Schließlich befindet sich dieses Areal näher an den Kupfervorkommen als der Markt. Rund ein halbes Jahrzehnt wurde geforscht und erkundet, doch im Sommer 1980 kam dann das vorläufige Aus für das ehrgeizige Kupferprojekt. Eine Ursache waren finanzielle Schwierigkeiten, eine andere der Fachleutemangel. Die in der Aufbauleitung beschäftigten Ingenieure fanden bei Bohr- und Schachtbau Welzow, im Gaskombinat Schwarze Pumpe sowie in den zahlreichen Lausitzer Tagebauen neue Wirkungsstätten.
In den 2000er-Jahren lebte die Spremberger Kupfervision wieder auf. Allerdings mit dem vor-erst gleichen Ergebnis wie bereits 1980: Das Vorhaben wurde eingestellt. Diesmal, weil der Kupferpreis einen Abbau nicht mehr wirtschaftlich erschienen ließ. Mal sehen, ob und wann ein dritter Versuch im Wald zwischen Spremberg und Graustein gewagt wird.