110 Jahre städtische Tradition endet / am 1. Juli übernimmt das Land die Trägerschaft des Krankenhauses.
Cottbus (FH/MB).Nach 110 Jahren endet eine Ära in Cottbus: das stolze städtische Krankenhaus wird Landesgesellschaft. Am 1. April 1914 als Vereinigte Städtische und Thiemsche Heilanstalt gegründet, benannt nach dem Initiator Carl Thiem, wechselt zum 1.07. nun das Krankenhaus in die Trägerschaft des Landes Brandenburg. Eine entsprechende Vereinbarung haben Oberbürgermeister Tobias Schick und die Beauftragte des Landes, Dr. Ulrike Gutheil, am vergangenen Dienstag in Cottbus unterzeichnet. Basis ist ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung. Nachfragen nach einem Verkaufspreis weicht die Stadtspitze aus. So wurde das Vermögen der Cottbuser Bürger offenbar verschenkt oder für einen symbolischen Betrag veräußert. Bilanztechnisch übertrüge die Stadt mit dem CTK dem Land einen Wert von über 100 Millionen Euro. Die Summe übersteigt damit sogar satt die Gelder, die die Stadt seit 2019 als Teilentschuldung (100.801.035 Euro) vom Land erhalten hat. Für das Land gar kein so schlechtes Geschäft und recht risikofrei, denn Dank Kohle-Ausstiegs-Gelder vom Bund in Verbindung mit dem Aufbau der Uni-Medizin ist die Finanzierung zumindest für Jahre gesichert. Originäre Landesaufgaben werden so direkt vom Bund und der Stadt Cottbus finanziert. Neben dem Krankenhausbetrieb gehen auch die Tochtergesellschaften des CTK in Landesträgerschaft über. In städtischem Eigentum verbleiben das Parkhaus, die Kita „Carl und Carla“ und die gerade entstehende Rettungswache. Zudem verpflichte sich das Land, in der Stadt eine weitere Kita mit bis zu 280 Plätzen zu errichten. Diese soll 2030 zur Verfügung stehen.
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