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Strukturwandel in Spremberg nur mit der Kohle

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Dr. Günter Seifert, Vorsitzender des Traditionsvereins Glückauf, hat die Ausstellung im Spremberger Rathaus eröffnet. Sein Gremium will sich künftig verstärkt in weitere Nutzungen der Kohle einbringen. Denn das Schwarze Gold sei zum Verfeuern eigentlich zu schade Foto: T. Richter-Zippack

Neue Ausstellung des Traditionsvereins Glückauf im Spremberger Rathaus / Mehr als Strom:
Spremberg (trz). „Stoffliche Nutzung der Braunkohle-Strukturwandel in der Lausitz“ lautet der Titel einer neuen Ausstellung im Spremberger Rathaus. Der Traditionsverein „Glückauf Schwarze Pumpe“ präsentiert auf 17 Schautafeln zum einen die Historie und Gegenwart des Industrieparks sowie zum anderen Möglichkeiten, das schwarze Gold anders zu verwerten als nur für die Stromerzeugung. Anlass der Ausstellung bildet der 60. Jahrestag der Grundsteinlegung für das Gaskombinat Schwarze Pumpe. Dieses Jubiläum wurde bereits Ende August begangen.
Wissen verstärken
Dr. Günter Seifert, Vorsitzender des Traditionsvereins, spricht sich vehement für eine künftige stoffliche Nutzung der Lausitzer Braunkohle aus. Bis heute sei das entsprechende Gewusst-wie in der Region vorhanden. Darüber hinaus gebe es zwei leistungsfähige Hochschulen, nämlich die BTU Cottbus-Senftenberg sowie die Bergakademie Freiberg, die junge Fachleute ausbilden können. „Allerdings“, das bemängelt Seifert, „wissen heute die Jugendlichen kaum noch, was in Schwarze Pumpe so los ist.“ Daher wolle sein Gremium ab Januar neben allgemeinen Veranstaltungen auch speziell auf Schulen zugeschnittene Programme anbieten.
Ohnehin sei der vielbeschworene Strukturwandel in der Region nur mit der Kohle möglich. Allerdings müsse auf die Ansiedlung weiterer Branchen geachtet werden. Die vor zehn Jahren in Betrieb gegangene Papierfabrik sei dafür ein Paradebeispiel.
Zurück und nach vorn
Für die Spremberger Bürgermeisterin Christine Herntier bedeutet die Ausstellung vor allem einen Blick zurück und nach vorn. Zurück, weil sich in den vielen historischen Bildern unzählige Menschen wiederfinden, die heute längst in anderen Berufen arbeiten. Nach vorn, weil sich die Spreestadt nach wie vor als Herz des Lausitzer Kohle- und Energiereviers begreift. „Und wir werden dafür kämpfen, das dies auch in Zukunft so bleibt“, gibt sich das Stadtoberhaupt kämpferisch.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. Achtung: Die Einrichtung bleibt zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen.

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