Peitzer Kirchen-, Festungs- und Hammergeschichten und wendisches Bauen im Blickfeld.
Peitz (hnr.) Zur Herbsttagung begrüßte Vorsitzender Jens Lipsdorf interessierte Mitglieder der Niederlausitzer Gesellschaft für Geschichte und Landeskunde letzten Sonnabend in der Festungsstadt. Die Stadt bot gleich drei thematische Schwerpunkte. Festungsforscher Volker Mende besprach Dokumente verschiedener Bauphasen der Preußenburg. Dietrich Kunkel zeigte den Zusammenhang von Hammerwerk und Teichanlagen. Eingangs hatte Pfarrer Kurt Malk die Berufs- und Hobbyhistoriker willkommen geheißen. Über sein Gotteshaus referierten ausführlich Dietmar Kraußer und Dirk Redies, die an der teils dramatischen Baugeschichte der Peitzer Kirche und deren Vorgängerbauten forschen. Die Jetzige Kirche war 1971 bis ‘79 gesperrt und wurde unsanft umgebaut. Ein Arbeiter rettete dabei aus dem Bauschutt das Altarbild. Erfreulich war 1995/96 der Einbau einer dem großen, 1.500 Menschen fassenden Raum angepassten Orgel. Sie wurde aus Spandau übernommen und unter Leitung von Dirk Redies, einem gelernten Orgelbauer, aufgebaut.
Er spielte sie für die Konferenzteilnehmer in der Beratungspause. Das „Dilemma“ zwischen wendischem Bauen und deutsch überformten Zeitzeugen stellte Dr. Alfred Roggan im zweiten Teil der Tagung zur Diskussion. In Siedlungs- und Bauformen lasse sich erkennen, dass deutsche und mit ihnen rückkehrende slawische Wieder-Siedler auskömmlich kooperierten. Die Slawen waren versierte Viehhalter, die Einwanderer brachten den Ackerbau mit. Wenig erhaltene Blockhäuser erzählen, wie sich das Wohnen und Bauen mit der Melioration veränderte. Der Referent deutet neue Forschungen zur Kirche von Dissen an.
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