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Ukrainische Uraufführung in der Neuen Bühne Senftenberg

Tom Bartels
Am 18. März 2023 feiert das Auftragswerk von Andriy Bondarenko „Was man im Dunkeln hört“ in der neuen Bühne Senftenberg Premiere. Es spielen Tom Bartels (Foto), Lena Conrad, Cassandra Emilienne, Roland Kurzwegund Sybille Böversen. Foto: Dorit Günter

Senftenberg (MB). Am 18. März 2023 feiert das Auftragswerk von Andriy Bondarenko „Was man im Dunkeln hört“ Uraufführung im Studio der Neuen Bühne Senftenberg.
Zur Vergabe dieses Schreibauftrags entschied sich das Team Künstlerische Leitung als Reaktion auf den Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2022. Es möchte damit ein zeitgenössisches, ukrainisches Stück, das sich mit der Gegenwart auseinandersetzt auf die Bühne bringen und gleichsam Literaturschaffende aus der Ukraine unterstützen und fördern.
Die Wahl dafür fiel auf den ukrainischen Dramatiker, Journalisten, Kulturwissenschaftler und Doktor der Philosophie Andriy Bondarenko. Er ist Mitbegründer des „Theatre of Playwrights“ in Kiew und Teilnehmer des von John Freedman kuratierten „Worldwide Ukrainian Play Readings Projects“. Zurzeit arbeitet er als Leiter des Literatur- und Theaterdepartments am Puppentheater in Lviv. Er ist Autor zahlreicher Theaterstücke, die bei den wichtigsten ukrainischen Dramafestivals in die Auswahl kamen. Im Rahmen des digitalen weltweiten Lesungs-Projekts „Das Gefühl des Krieges“ veröffentlichte im Mai 2022 das ETA Hoffmann Theater Bamberg eine Lesung seines Textes „Überlebenssyndrom“.
In „Was man im Dunkeln hört“ erzählt Andriy Bondarenko über die Bewohner eines Plattenbaus, die die fast schon täglichen Blackouts in verschiedenen Situationen erwischen. Aufgrund der russischen Raketenangriffe sind die ukrainischen Städte in Dunkelheit und Kälte getaucht. Aber das Leben geht auch unter solchen Umständen weiter. Woran denken Menschen, die in eben jener Dunkelheit und Kälte unter der ständigen Bedrohung von Raketenangriffen und eines Atomschlags leben? Worüber reden sie? Wenn das Licht ausgeht und die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen, können höchst merkwürdige und unerwartete Dinge passieren. Überraschend humorvoll und geradezu poetisch erzählt der ukrainische Autor von den Schrecken des Krieges. Er geht dafür nicht an die Front, sondern in die Wohnungen der Menschen, zu den Helden des Alltags. Sie sind Helden, einfach schon deshalb, weil sie es schaffen, zu überleben, nicht zu verzweifeln und nie die Hoffnung aufzugeben.
Regie führt die in der Ukraine geborene Elina Finkel. Nach der vielbeachteten Inszenierung von Juli Zehs Bestseller „Über Menschen“ im Rahmen des ersten FestSpiels Senftenberg ist „Was man im Dunkeln hört“ die zweite Inszenierung der Hausregisseurin der Neuen Bühne Senftenberg. Das Bühnen- und Kostümbild entwirft Flavia Schwedler. Ihre Arbeiten waren bisher bereits am Kölner Theater im Bauturm, am Comedia Theater Köln, der Kinderoper Köln, am Schauspielhaus Düsseldorf, am Pfalztheater Kaiserslautern oder am Grenzlandtheater Aachen zu sehen.
Der Schreibauftrag, im Rahmen dessen „Was man im Dunkeln hört“ entstand, wurde ermöglicht durch eine Förderung des Sonderfonds zugunsten vom Ukraine-Krieg betroffener Kunstschaffender des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.
Karten für die Premiere am 18. März sowie alle weiteren Spieltermine gibt es an der Theaterkasse, unter 03573/801 286, via karten@theater-senftenberg.de, online unter theater-senftenberg.de oder an allen Vorverkaufsstellen der Neuen Bühne Senftenberg.

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