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Vor 60 Jahren ist dem Heimatfest eine Festwoche vorausgegangen

Spremberg (trz). Drei Heimatfeste hat es im Spremberg der 1950er-Jahre gegeben. Das letzte dieses Trios fand im Sommer 1956, vor nunmehr 60 Jahren, statt. Genauer gesagt am 28. und 29. Juli, dem letzten Wochenende des Sommermonats. Das Programm brauchte sich hinter dem heutigen keineswegs zu verstecken. Selbst der kleine Umzug fehlte damals nicht.
Zu diesem wurde allerdings erst am Samstagabend geblasen. So marschierten die Spremberger gegen 18 Uhr unter den Klängen zünftiger Blasmusik in Richtung des Festplatzes am Schwanenteich. Dort eröffnete Bürgermeisterin Kartschall das Heimatfest.
Tanz auf allen Sälen
Für den kulturellen Auftakt sorgte indes das Ensemble des Pionierpalastes „Walter Ulbricht“ aus Dresden. Politisch korrekt lautete das Motto „Wir Pioniere geh`n der hellen Zukunft zu“. Gegen 21 Uhr begann das Leben im großen Vergnügungspark zu toben. Der befand sich damals wie heute auf dem Pfortenplatz, ebenso direkt am Schwanenteich. Darüber hinaus gab es in der Spreestadt „Tanz auf allen Sälen und Freizeitdielen“.
Selbst Gondelfahrten auf dem Schwanenteich waren möglich. Und das Beste für die damalige Zeit: Die Polizeistunde war zumindest für diese eine Nacht gänzlich aufgehoben.
Viel Zeit zum Schlafen blieb ohnehin nicht. Denn um Punkt 8 Uhr am Sonntagmorgen wurden die Spremberger durch das Turmblasen vom Georgenbergturm aus den Betten geholt. Gegen 10 Uhr begann der Sängerwettstreit am Schwanenteich um den Wanderpokal der Kreisleitung der SED.
Am Nachmittag erholten sich die Spremberger und ihre Gäste bei einem Wunschkonzert mit dem Unterhaltungs- und Tanzorchester auf der Freilichtbühne am Schwanenteich. Dort stieg dann auch das große Finale. Nämlich die zweite Folge des Lauermann-Festspiels. Der Auftakt hatte bereits zum Heimatfest zwölf Monate zuvor stattgefunden. Schließlich klang die Veranstaltung mit einem großen Höhenfeuerwerk aus. Die Polizeistunde in der Nacht von Sonntag zu Montag begann erst 2 Uhr.
Blumen- & Tierfest
Am Montag, dem 30. Juli 1956 ging es noch ein bisschen weiter. Denn am Nachmittag waren alle Kinder zu ihrem Fest an den Schwanenteich eingeladen. Besonders niedlich: das Fest der Blumen und Tiere.
Die Jüngsten durften sich entsprechend kostümieren, und die schönsten Verkleidungen erfuhren eine Prämierung. Den endgültigen Abschluss bildete schließlich „Der Schwanenteich im bunten Lichterglanz“ als Finale des Lampionumzuges der Kinder.
Dem Heimatfest-Wochenende 1956 war bereits eine Festwoche vorausgegangen.
Diese wurde am 22. Juli mit der Vereidigung der Stadtwache eröffnet. Zudem musste diejenige Person büßen, die während des Heimatfestes 1955 die überschwere Kanone zerstört hatte. Darüber hinaus hielt die Festwoche unter anderem den Lichtbildervortrag „Das schöne Spremberg“, einen Volksliederabend, eine Führung über den Georgenberg sowie eine Großübung der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes parat.

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