Landwirtschaftsbetriebe übernehmen erstmals 98 Hektar in Welzow-Süd:
Region (ha). Nach sieben Jahren „Testbetrieb“ hat die Arge aus dem Landwirtschaftsbetrieb Ressen-Lindchen, der Landwirte GmbH Terpe/Proschim und der Stadt Drebkau am Mittwoch offiziell 98 Hektar Kippengelände des Tagebaus Welzow-Süd übernommen und wird das Ackerland nun in auf eigene Rechnung bewirtschaften. Um in der ersten siebenjährigen Fruchtfolge vor allem tiefwurzelnden Pflanzen wie Luzerne, die den Boden mit Nährstoffen anreichert, den Weg zu ebnen, müssen die Landwirte mit speziellen Krallen die stark verdichtete Erde aufbrechen. Rund 60 Zentimeter tief dringen die Krallen in den trockenen Boden ein, gezogen vom 300 PS-Traktor. „Wir können bei gleicher Leistung bis zu 80 Zentimeter tief und mit größeren Schaufeln den Boden aufbrechen, weil wir mit unseren Raupen mehr Halt haben als der Traktor“, ergänzt Helmut Baum von der Bauern AG Neißetal aus Groß Gastrose seine Erfahrungen. Zahlreiche Landwirte und Fachleute waren zu dem Feldtag gekommen, der nach Vorträgen zu landwirtschaftlichen Details zu den Feldern am Wolkenberg führte. „Alle Maßnahmen der landwirtschaftlichen Rekultivierung dienen in erster Linie der möglichst raschen Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit“, resümierte Dr. Michael Haubold-Rosar, Wissenschaftlicher Direktor des Forschungsinstitutes für Bergbaufolgelandschaften Finsterwalde. „Auf wertvollen Kippsubstraten sind zum Teil bereits beachtliche Erntemengen festzustellen. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten steigert die Qualität der Rekultivierung.“ Rund ein Drittel des gesamten Kippengeländes wird zu Ackerland entwickelt.