Günther Buchan aus Leipe legte die Netze ab
Region (hnr.). Er hatte für jede Situation einen Witz: „Unsere Fische fangen wir auf der Straße“, sagte er. Denn andere als die Wasserstraßen gab es dort, wo er aufwuchs und auch immer blieb, bis 1970 gar nicht. Ganz am Ende des Spreewalddorfes Leipe, wo es nur noch über eine Fußgängerbrücke weiter geht. Sein „Fischerstübchen“, das er 2012 abgegeben hat, um mit Christa ins schilfgedeckte Haus nebenan zu ziehen, war eine Insideradresse für echte Spreewaldliebhaber, für Kahnfahrer oder Bootstouristen. Was aus der Küche kam, hieß nicht Spreewaldkost, es war welche. Buchan war Bauernsohn, auch selbst Bauer und Gleisbauer bei der Bahn. Erst mit der Wende wechselte er von den Gurken zu Bier und Bouletten. Aber es zog ihn auch immer wieder hinaus – mit Krokors Wohnmobilen und dem Märkischen Boten auf Entde-ckertour oder als Fernsehstar. Immer, wenn Spreewald gesendet wurde, saß Günter Buchan irgendwo im Bild, „strickte“ seine Reusen, rückte die Kapitänsmütze schräg und ließ einen Satz raus. „Bei uns reden die Karpfen jetzt russisch“ erklärte er den Umstand, dass Amurkarpfen in die Fließe eingesetzt wurden.
Günther Buchan starb am 10. Februar; er wurde 73 Jahre alt.