Region. Vor dem Start in die Saison 2024/25 war der „Überflieger“ SV Lausitz Forst noch das Thema der Bewunderung. Aber wie würde der überraschende Vizemeister Cottbus/ SG Groß Gaglow II sich behaupten? Und Briesen/Dissen, jahrelang auf Kreismeisterschafts-Kurs?
Leider ist nun das Tabellenbild nicht vollständig. In dieser ersten Halbserie kam es zu neun (!) Spielabsagen. Ein Spiel, Kahrener SV 03 vs Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow, wurde vom Sportgericht entschieden. Die anderen Spiele sind wetterbedingt ausgefallen. Spielfrei-Tage im Rahmenplan wurden nicht genutzt, nun also diese Häufung.
Die SG Sielow ist inoffizieller Herbstmeister mit zehn Punkten Vorsprung zur Spielgemeinschaft Briesen/Dissen Es folgen der 1. FC Guben, die Welzower Borussen, Viktoria Cottbus. Die SG Sielow ist als einziger Verein der Liga noch ungeschlagen.
Das Mittelfeld beginnt ab Platz sechs mit dem VfB Cottbus 97 , der Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau, der Spielgemeinschaft TSV Cottbus/SG Groß Gaglow II und dem Kahrener SV 03 und dem Absteiger aus der Landesklasse, dem SV Fichte Kunersdorf. Abstiegsgefährdet sind Aufsteiger Groß Kölzig/Gahry/SV Döbern II und die Reserve vom SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz mit je 16 Punkten. Die Abstiegszone beginnt ab Platz 13 mit Eiche Branitz und Blau-Weiß Schorbus. Auf den Abstiegsplätzen liegen FSV Spremberg 1895 und Dissenchen/ Haasow. Nach der Begradigung der Tabelle (Nachholspiele) dürfte es tabellarisch kaum Veränderungen geben.
Zu den Vereinen:
SG Sielow – 35 Punkte
Bisher beste Platzierung in der Kreisoberliga war der vierte Platz 2015/16 und 2023/2024. Mit einer guten Mischung an Spielern, die sich positiv entwickelt haben, und einen neuen Spirit drängt die Elf nach vorne. Sie sind und bleiben Titelfavorit Nr.1. Sielow hat das Zeug, die Rekorde der SG Burg/Spreewald) aus der Saison 2000/2001 zu brechen. Mit 46:16, also einer Differenz von 30 Toren, haben sie das beste Torverhältnis der Liga.
Briesen/Dissen – 26 Punkte
Frischauf Briesen und Grün-Weiß Dissen brachten Erfahrung in die Kreisoberliga.Um als Gemeinschaft endlich Meister zu werden, bedarf es schon der „Schrittmacherdienste“ des aktuellen Spitzenreiters.
1.FC Guben II – 26 Punkte
Zur Auffüllung der Kreisoberliga auf 16 Mannschaften gab es in der Saison 2022/23 vier Aufsteiger aus der Kreisliga. Das waren Rot-Weiß Merzdorf, die Reserve vom 1.FC Guben, der Welzower Borussen und der FSV Spremberg 1895. Seit der Saison 2023/2024 sind Guben II und die Welzower Borussen Mitglied in der Kreisoberliga und bestimmen von Zeit zu Zeit ihr Niveau mit. Gubens derzeitiger dritte Tabellenplatz ist keine Überraschung. Wird auf ihren Kunstrasenplatz am Freitagabend gespielt, sind sie eine „Macht“. Man muss die Entwicklung dieser Mannschaft, die sich gelegentlich mit Spielern der I. Mannschaft verstärkt, weiter verfolgen. Von 13 Spielen wurden acht gewonnen, zwei gingen unentschieden aus.
Welzower – 26 Punkte
Als Dritter der Kreisliga 2022/23 aufgestiegen, zählen die Borussen mit zur Spitzengruppe, haben alle 15 Spiele der ersten Halbserie absolviert, achtmal gewonnen. Mit 39 Toren haben sie den zweitbesten Wert der Liga erreicht, vor allem durch Phillipp Meyer, der die Hälfte davon erreichte. Er steht im Torschützenranking auf Platz eins. Schwächen hat die Abwehr (Torverhälnis 39:33).
Viktoria Cottbus – 25 Pkte
Beste Ausbildungsarbeit aktiviert höherklassige Vereine. Abgänge fehlen im Spielbetrieb schmerzlich. Platz fünf mit 25 Punkten und einem Torverhältnis von 38:28 ist daher fast eine kleine Sensation. Es muss versucht werden, mit gleichmäßiger Konstanz zu spielen.
VfB Cottbus 97
verkauft sich zu sehr unter Wert. Es muss mehr Stabilität in die Mannschaft einziehen, soll der Mittelfeldplatz noch ausgebaut werden. Sebastian Kierzkowski mit neun Toren, und Maurice Andre Stein mit acht Toren halten die Plätze zehn bzw. zwölf im Ranking.
Der letzte Vizemeister, die Spielgemeinschaft TSV Cottbus/SG Groß Gaglow II konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Der Exmeistermacht eine Findungsphase durch, die hoffentlich in der zweiten Halbserie beendet ist.
Restliche Übersicht:
Auch der Überraschungsmeister der Saison 2021/2022, die Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau sucht Halt. Gegenüber der Vorsaison klafft eine gehörige Lücke.
Der amtierende Vizemeister Cottbus/SG Groß Gaglow lag vor dem siebenten Spieltag noch aussichtsreich auf Platz zwei. In Sielow wurde die Spielgemeinschaft später förmlich vom Platz gefegt und hat sich davon nie mehr erholt.
Eine Überraschung bot der Kahrener SV 03. Im Vorjahr noch gegen den Abstieg kämpfend, kam eine völlig verjüngte Mannschaft bis jetzt auf Platz neun mit sieben Siegen. Sie sind jetzt der „Schreck“ der Kreisoberliga. Enttäuschend die Platzierung vom Landesklassenabsteiger SV Fichte Kunersdorf – Platz 10. Sie konnten sich gegenüber der Vorsaison kaum steigern. Dieser Taditionsverein kann mehr. Überrascht hat die Spielgemeinschaft Groß Kölzig/Gahry/SV Döbern II. Die spielstarke Mannschaft hat zur Zeit wohl die beste Zuschauerkulisse, das beflügelt dieses Team.
Nach dem sechsten Platz in der Vorsaison enttäuschte die Reserve vom SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz. Nur fünf Siege und ein Unentschieden sind wenig. Mit dem Abstieg sollten sie trotzdem nichts zu tun haben. Auch Eiche Branitz kämpft, wie schon in der Vorsaison, nicht direkt gegen den Abstieg, trotzdem müssen sie aufpassen, dass es am Ende nicht zu eng wird.
Ganz stark ist die SG Blau-Weiß Schorbus gefährdet, die von Woche zu Woche in der Tabelle durchgereicht wird. Aufsteiger FSV Spremberg hat nicht das Niveau für die Kreisoberliga wie auch die neu aufgstellte Spielgemeinschaft Dissenchen/Haasow, die den Abgang mehrerer Leistungsträger nicht verkraftet haben. Ihr Mut, Migranten in diese Mannschaft einzubauen, ist lobenswert, doch es reicht nicht für die höchste Spielklasse des Fußballkreises.
Statistik:
In 111 Spielen fielen 466 Tore, 4,2 pro Spiel.
Es gab 404 Gelbe Karten, 10 Gelb/Rot und 8mal Rot.
An vier Spieltagen blieben die Spiele „farblos“ (keine Karten). Es gab 59 Heimsiege, 17 mal Unentschieden und 36 Auswärtssiege
Joachim Rohde