6. Tag der Parks und Gärten
Um Preußens Gloria steht’s schlecht, aber Sachsens Glanz – den gibt es wohl noch. Wer Parks und Gartenkultur mag, kann sich seit 2009
schon in unmittelbarer Seenland-Nachbarschaft oder auch etwas tiefer im schönen Sachsenlande davon überzeugen.
Nur wenige Autominuten südlich von Ortrand erreichen wir die erste der in diesem Jahr 22 angebotenen Anlagen: Schönfeld. Von der Autobahnabfahrt Thiendorf sind’s nur drei Kilometer westwärts. Während am Schloss weiter saniert wird, hat der gründerzeitliche Park mit vielen dendrologischen Besonderheiten seinen Höhepunkt erreicht. Der größte Straußfarn-Bestand Sachsens gedeiht in den schattigen Gründen.
Wer selbst ein wenig „Parkgärtner“ ist, wird sich zum Beispiel gern auf den Weg machen nach Steinbach, einem Ortsteil von Moritzburg. Dort entstand aus einem 1973 angelegten Liebhabergarten ein Spezialbetrieb für winterharte Stauden. Am „Tag der Gärten“ (1.7.) gibt es hier Führungen, Tipps zu Orchideen im Garten und sogar Bratwurst und Kaffee und Kuchen – wie übrigens überall in gewohnt sächsischer Gastfreundlichkeit an diesem Tag auch an das leibliche Wohl der Park- und Gartenwanderer gedacht ist.
Westlich von Schönfeld ist über Großenhain schnell der Park Walda erreicht. Den einstigen Rittergut-Park hat der Tornado von 2010 zerstört. Was an der Röder danach neu entstand, ist aufregend schön!
Wenig nördlich von Walda liegt Zabeltitz; das recht moderne Barockschloss leiht dem Programm sein Gesicht. Sachsens legendär Starker August (der mit Preußens „Gloria“ in Konflikt kam) schenkte das Anwesen dem Reichsgrafen von Wackerbarth. Der ließ nicht nur das Schloss, sondern auch den Barockgarten von Oberlandbaumeister Knöffel anlegen. Typisch sind die Gartenräume zwischen Buchenheckenwänden, aber die Sehnsucht nach Freiheit kommt dann auch schon im anschließenden Englischen Garten zum Ausdruck.
Lassen Sie sich – wo auch immer – ent- und verführen in sächsischen Gärten. Viel Spaß!