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Alte Neißestadt Guben: In der einstigen Hafenstadt Guben

Im NIEDERLAUSITZ-Jahrbuch 20-21 ist der Lauf der Neiße beschrieben.

Auf dem Foto ist ein Gubener Motiv zu sehen.

Das geradezu malerische Rätselbild aus der Zeit um 1900 wurde für unserer Leser zur kniffligen Aufgabe. Es gab viele geratene und auch einige richtige Antworten. Wir sind in Guben, vermutlich im Gebiet zwischen Neiße und Egelneiße, einer historisch interessanten Gegend. Wir schlagen im Jahrbuch NIEDER-LAUSITZ 20-21 nach und lesen: „Die Neiße fließt hier ruhig auf einem Niveau von etwas mehr als 40 Meter über NN, nach links entlässt sie durch ein Wehr die Egelneiße zur Hochwasserregulierung in der alten Klostervorstadt, heute Gubens Zentrum, bedient dann unmittelbar vor der Grenzbrücke das Wasserkraftwerk ‘Elektrowina Wodna Gubin’, um bald, mit der Lubsza vereint, die 370 Meter lange Theaterinsel zu umspülen. Östlich von Bresinchen setzt sie ihren Weg nach Norden fort.“ Nicht unweit, in der Crossener Straße, entstand unser Rätselbild. „Von Guben bis zur Oder war die Neiße einst schiffbar. ‘guba’ heißt Mund, also Mündung oder auch im übertragenen Sinne Hafen. Heinrich der Erlauchte gab Guben 1288 das Recht, die Oder zu befahren. Noch im 16. Jahrhundert, als die Benediktinerinnen säkularisiert und deren Gebäude Salzsiederei geworden waren, kamen die portugiesischen und spanischen Rohsalze über Stettin auf dem Wasserweg nach Guben. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts träumten einflussreiche Stadtbürger davon, das Gewerbe der Binnenschifffahrt wieder aufleben zu lassen, so ‘dass der Salzhauch und Seegeruch von Swinemünde hier wieder zu spüren ist.’… Es kam anders. Heute fließt die Neiße zwischen zwei Städten mit annähernd gleich vielen Einwohnern. Guben dehnte sich aus der Klostervorstadt heraus auf die Höhen mit Plattenbauten aus, hieß von 1961 bis 1990 Wilhelm-Pieck-Stadt Guben, und hat jetzt 16 700 Einwohner. Beide Städte begegnen sich heute vor allem auf und an der Theaterinsel. Von Gubin war das Eiland immer per Brücke zugänglich, von deutscher Seite her gab es einen Brückenschlag mit der Neugestaltung der Neißeterrassen. Mit EU-Mitteln ist die ehemalige Schützeninsel jetzt so gestaltet, dass der namhafte Gubener Heimathistoriker Gerhard Gunia ihr den Ehrentitel ‘Insel der Hoffnung’ verlieh. Unter Einschluss von Originalteilen ist die Fassade des klassizistischen Schauspielhauses wieder aufgebaut worden.“ Dieses Haus war Symbol der Würde Gubens. Die Industriestadt hatte schon 30 Jahre vor Cottbus ein Theater und auch 20 Jahre früher als die spätere Bezirksstadt einen Bahnhof, gelegen an der wichtigen Wirtschaftsachse Berlin-Breslau. Unsere Leserinnen verorten das Rätselbild in der Crossener Straße, die ein belebter Zugang zur Gubener Innenstadt war. Hier gab (und gibt es noch) schöne Wohnungen und mancherlei Gewerbe. Vielleicht bringt das Fuhrwerk gerade Kohlen von der Grupe „Am nassen Fleck“.
In anderen Zuschriften lesen wir, dass der über den lokalen Gubener Raum hinaus bekannte Historiker Karl Gander in dieser Straße wohnte. Er starb 1945 außerhalb seiner Heimatstadt. An dem Wohnhaus mit der Nummer 7 ist ein Schild angebracht, das an ihn erinnert.

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