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Am Weg zum alten Gubener Kirchhof

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Die Gegend ist durch Klaus Hermanns Roman „Die guten Jahre“ zu Literatur geworden.

Blick nach Gubin: im Vordergrund die Theaterinsel, rechts der Nachbau des einstigen Theaterportals im Jahre 2009. Links ist in der Hanglage vorm alten Bergkirchhof die Kirche aus dem Rätselmotiv zu sehen, deren Turm nach 1945 neu gebaut wurde CGA

Guben mit seiner dramatischen Geschichte von der Kloster-, Schiffer- und Hutstadt zu heutigen Doppelstadt Guben-Gubin an Neiße und Lubst bleibt immer wieder spannend für Niederlausitzer Leser – übrigens im Sommer wie im Winter. Eine Leserin, die sich nur „Herta“ nennt, mailt, dass ihre Eltern oberhalb der hier (schwer) erkennbaren Wegeabzweigung als Kinder rodeln waren. Ihre Mutter habe das erzählt; sie selbst habe keinen Winter mehr „im östlichen Guben erlebt.“ Andere Leser berichten von ihren Wintern in Forst und Cottbus, besonders von dem 1978/79, als „die Schneeberge zwei Meter hoch geschippt wurden, damit überhaupt noch Autos auf der Straße fahren konnten.“ Damals gab es auch Strom- und Heizungsausfälle. Ganz so schlimm sieht das aber auf dem „Bild aus Guben“, wie Manuela Fischer und andere Leser richtig bemerken, nicht aus. Das Foto soll, wie der Einsender U. Löbert schreibt, „im letzten Friedenswinter“, also 1938/39 entstanden sein.
Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus erklärt was wir sehen: „Es handelt sich um die Dreifaltigkeitskirche auf dem Teichborn im heutigen Gubin. Der Teichborn ist eine Erhebung zwischen grüner Wiese, Haagstraße, Osterberg und Neißestraße. Von der katholischen Gemeinde Guben im neugotischen Stil erbaut, wurde sie am 28. Oktober 1860 eingeweiht. Gegenüber dieser Kirche befanden sich bis zum Kriegsende 1945 der Osterberg und ein Friedhof. Das Kirchengebäude hat die Kämpfe um Guben 1945 beschädigt überstanden und wurde von der polnischen Gemeinde wieder instandgesetzt. Die Kirchturmspitze war abgeschossen worden.“
Letzteres erwähnt auch die mail von Dieter Sauer, in der es heißt: „Der sonst wohl umstrittene Pfarrer Andrzej Michalk, der in Krakau studiert hat und dort ordiniert wurde, soll den Wiederaufbau des schlanken Turmes der

Die ehemalige Trinitatiskirche (Dreifaltigkeitskirche) wurde nahe dem Gubener Zentrum (heute Gubin) im Jahr 1860 errichtet. Sie ist, wie das Bild vom Mai 2008 zeigt, auch heute noch von viel Grün umgeben. Der Turm war im Krieg zerstört. Foto: CGA/H.

gezeigten Kirche angeregt haben. Sie trägt heute den polnischen Namen ‘Trojoy Swietej’, was ebenfalls Dreifaltigkeit heißt.“ Auch Dieter Leubauer aus Cottbus hat die winterliche Szene erkannt: „Das Foto wurde in Guben (jetzt Gubin) aufgenommen, im Hintergrund eine Kirche. Dazu heißt es bei Wikipedia: ‘Die katholische Dreifaltigkeitskirche wurde von 1859 bis 1860 im neugotischen Stil auf einer Anhöhe nördlich der Altstadt errichtet und 1935 erweitert“. S. Sachse mailt: „Eine Altstadt-Ecke, die es im heutigen Gubin so nicht mehr gibt, aber in Hermanns-Guben-Roman vorkommt. Sicher stehen noch teilweise die Bäume, vor allem aber die Kirche. Sie ist auch von Gubener Seite mit ihrem dünnen Turm sehr gut auszumachen. Wir blicken in die Teichbornstraße, und links müsste noch vor oder gleich hinter dem Fachwerkhaus der Haag abzweigen. Die Gegend in der Nähe der früheren Theaterinsel ist jetzt ganz anders bebaut. Ich war lange nicht dort. Links müsste auch das Flüsschen Lubst zur nahen Neiße kommen.“

Weitere Beiträge über das historische Guben und das Umland finden Sie hier!

 

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