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Cottbus: Brunnen wich einer Bedürfnisanstalt

damals150919lausitz
Der Königsplatz (heute Breitscheidplatz) wurde in den 1930er-Jahren abgelichtet. Die Lösung B) war diesmal die richtige Antwort

Mehrfacher Umzug gab dem Enkebrunnen den Beinamen Wanderbrunnen:
Zugegeben, die Kutsche hat einige Leser auf die falsche Fährte geführt. Doch die meisten Rätselfreunde waren treffsicher. „Ich kenne die Gegend persönlich zu jeder Zeit, meine Lösung kann ich jedoch nur aus dem Bau entscheiden“, löste Barbara Heering. Für Otto Blunck war es eine harte Nuss, er hielt sich aber wie Klaus Herold an die kleinen aber sicheren Details: „Ich entscheide mich nach längerem Nachdenken für die Antwort B. Markant ist der Enke-Brunnen vor dem Lobedan-Haus auf dem damaligen Königsplatz. Er wurde von Otto Enke 1929 der Stadt Cottbus gestiftet und soll der erste Brunnen der Stadt gewesen sein. Ein Schmuck-Brunnen versteht sich, denn es gab zur Wasserversorgung natürlich andere Brunnen. Der letzte mir bekannte befindet sich im Hof des Apotheken-Museums. Im Volksmund wurde der Brunnen ‘Mädchen- oder Tänzerinnen-Brunnen’ genannt, auch ‘Wander-Brunnen’, da er öfter den Platz wechselte: 1934 zum Kaiser-Wilhelm-Platz, 1968 in den Blechenpark und 1997 kehrte er an den heutigen Breitscheidplatz zurück. Neben-an kann man am Hause den Namen Peltz lesen. Es handelte sich um eine Gastwirtschaft.“
Auch Herbert Ramoth ordnet die Aufnahme den 30er-Jahren zu und schreibt: „Wieder ein Foto vom zentralen Cottbuser Platz, der im Laufe der Geschichte öfters seinen Namen wechseln musste: vom Neustädter Platz zum Kaiser-Wilhelm-Platz, dann Thälmannplatz und schließlich Brandenburger Platz. Diese Fotoaufnahme entstand in der Zeit, wo er noch Kaiser-Wilhelm-Platz hieß.“
Auch Jürgen Klinkmüller nahm den Brunnen für die Lösung zuhilfe und notiert über den Enke-Brunnen: „Mitte der 30er-Jahre wurde der Brunnen auf die Grünanlage des damaligen Kaiser-Wilhelm-Platzes umgesetzt, da auf dem Königsplatz eine unterirdische Bedürfnisanstalt (Cottbuser U-Bahn) errichtet wurde. Seit einigen Jahren steht der Brunnen nun wieder an dem alten Standort und wird von der Firma Kopf gepflegt.“ 1997 war das nach umfangreicher Sanierung, wie unsere Leser wissen. Jedoch sollte es nicht die letzte Reparatur bleiben. Im Jahre 2002 mussten die Schale und der Fuß repariert werden, weil er von einem Auto gerammt wurde. Ein Jahr später konnte er wieder ausgestellt werden. Und vor fünf Jahren wurde der Düsenkranz beschädigt. Bei dieser Reparatur wurde die Skulptur diebstahlsicherer verankert.
Interessante Zeilen lesen wir über die Gebäude im Hintergrund. Horst Hauptmann notiert auf seiner Postkarte: „In dem großen Eckgebäude war später Sport-Körner und eine kleine Gaststätte namens Kunze. Rechts das Haus blieb nach dem Umbau nach 1990 stehen, da es unter Denkmalschutz steht. Das Haus zwischen den beiden großen Gebäuden war später Optiker Thoma.“ Diethard Schulz hat der Kinderwagen an seine eigene Kindheit erinnert, er selbst lag in einem ähnlichen Gefährt, wie eine kleine Aufnahme aus seinem Familienalbum zeigt.
Vielen Dank allen Rätselfreunden.

 

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