Die hier gezeigte Aufnahme ist historisch bedeutsam, denn das „Wilde Wehr“ in Zerre, wie die meisten Leser richtig wussten, wurde von selben Bauherrn erichtet,der auch den Bismarckturm schuf: Wilhelm Handrick. Günter Lohr aus Spremberg kann sich noch an Einzelheiten erinnern. Er schreibt: „Nach dem Krieg fehlten schon die Bohlenwände und die hintere Plattform samt Aufstieg. Der westliche Aufstieg zum Laufsteg bestand aus einer kurzen Betontreppe. Das Wasser fließt über eine schräge Betonplatte. Die Aufbauten einschließlich der Eisbrecher sind komplett entfernt. Bis ca. Ende der 50er-Jahre war auf der östlichen Seite neben dem Wehr ein beliebter kleiner Badestrand, wo wir Kinder uns auch sehr wohlfühlten, da hier von der flachen Sandbank bis zum tiefen Wasser alles vorkam. Es war aber hinter dem Wehr durch die Strudel sehr gefährlich. Es hatten auch gute Schwimmer schwer, aus einem Strudel wieder heraus zu kommen. Der letzte größere Badeunfall geschah ungefähr Mitte der 50er-Jahre, als ein Student, der in den Ferien auf der Großbaustelle vom Kraftwerk Trattendorf arbeitete, hier beim Baden in so einen Strudel geriet und ertrunken ist. Man hatte ihn tagelang gesucht, bis der Ertrunkene etwa eine Woche später stromabwärts gefunden wurde.
Da es auch bis Anfang der 60er-Jahre fast regelmäßig zwei Hochwasser im Jahr gab, war auch die Zerrer Feuerwehr hier sehr oft im Einsatz und befreite vom Steg aus das angeschwemmte Treibgut, welches sich an den Eisbrechern verhakte.“
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