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Der “Gasthof zum schwarzen Bär” in Guben

Den ältesten Gasthof der Stadt hat eine der namhaften Brauereien übernommen.

Ja, die Aufgabe war diesmal schwer und hat in das frühe Guben, heute Gubin in Polen, geführt. Frank Häder aus der Spremberger Straße in Forst (Lausitz). hat das erkannt: „Das ist C) im alten Guben, auf der Ostseite, heute Gubin. Hierzu gibt es wenige Details zum Nachlesen.“ Immerhin hat er uns über Links zum Museum geführt. Dort war mal ein Stiefelknecht aus dem Gasthof Zum schwarzen Bär in Guben ausgestellt. Er war 8ß Zentimeter lang und aus einem Stück Eichenholz gearbeitet und zum Schutz gegen Diebstahl mit einer Drahtkette gesichert. Das gute Stück ist verschollen seit 1945, wie so manches aus dem Museum.
Gert Richter aus Alt-Deulowitz berichtet uns: „Die am 1. August 1875 gegründete Brauerei von Hermann Haselbach übernahm 1888 mit dem ‘Gasthof zum schwarzen Bär’ in der Königstraße 14 Gubens ältestes, über 300 Jahre altes Gasthaus, die Bärbrauerei, von Bruder August. 1913 wurde der 1. Subventionslastzug (offen, ohne Fahrerhaus) Gubens angeschafft. Man fuhr mit Bierwagen über die Dörfer. Wegen Tod bzw. Krankheit der beiden Söhne wurde die Brauerei 1933 von der Frankfurter (Oder) Ostquell übernommen.“
Viele Leswer haben diesmal geraten und lagen auch überwiegend richtig, denn sie kamen auf den gleichen Dreh wie Rudolf Schellin aus Kolkwitz: „Dank des Hinweises zum Ausschank von sicherlich auch Gubener Wein tippe ich auf das alte Guben.“ Arno Schulz aus Guben hingegen forscht umfassend zur Stadtgeschichte und kann daher Einzelheiten berichten: „Abgebildet ist der uralte ‘Gasthof zum schwarzen Bär’, der von der am 1. August 1875 gegründeten Brauerei Haselbach in Guben, Königstraße 14 aufgekauft worden ist, einst eine der führenden Brauereien der Niederlausitz, die bereits 1913 als erster Betrieb in Guben einen Lastzug in Dienst stellte. 1928 bestand der Fuhrpark aus vier Lastzügen und 15 Pferden. Das ehemalige Brauereigelände ist heute im polnischen Gubin und die Gebäude gibt es nicht mehr. Irritiert haben mich die Eigentumsverhältnisse. 1919 verstarb der Firmengründer und die Söhne Curt und Karl führten den Betrieb weiter. Als Eigentümer wird 1936 die Haselbach o.H.G. für das Grundstück Neustadt 19 angegeben. Ebenso ein Grundstück Scheegelner Straße 7/9, aber als Ostquell-Brauerei Frankfurt/O., ehemals Haselbach.

Ansichten vom Alt-Gubener Zindelplatz, der auf heutiger Gubiner Seite lag. Hier befand sich auch das traditionsreiche Lokal „Zum Schwarzen Bären“, an das sich aber niemand mehr unmittelbar erinnern kann.

Der ‘Gasthof zum Schwarzen Bär’ wird 1939 nicht mehr als Gasthof im Einwohnerbuch aufgeführt, aber 1936 noch am gleichen Ort unter Kurt Kirchner für ‘Hulda Stachel’ erwähnt. Eine Episode, die meine Oma und auch meine Mutter öfters erzählten: Als Futtergrundlage für die Brauereipferde hatten Haselbachs in Grunewald bei Guben eine Wiese. Wenn die Zeit des Heumachens war, trafen sich die benachbarten Bauern gern auf Haselbachs Wiese, denn diese hatten, zum Verdruß der Bäuerin, immer ein paar Kästen Bier dabei, die dann kostenlos geleert wurden.“ Manfred Gnida vom Weinberg aus Spremberg hat sich belesen: „Hinweisen zum guten Wein folgend, den man auch im abgebildeten Lokal damals trank, ist Guben mein Favorit. Die Höhen der Gubener Berge waren einst als Weinbauort weithin bekannt, so kam es auch zum Genuss des erzeugten Weines in den zahlreichen Restaurants.

Ein später erfolgter Obstanbau sorgte aber in Folge als Anziehungsort zur Baumblüte. Auch als Stadt der Biere darf man Guben aus früherer Zeit nicht vergessen. Viele kleine Brauereien gab es einst und drei weit bekannte zeugten für ihre Braukunst. Eine davon ist mit dem Namen der abgebildeten Gaststätte verbunden. Es ist die erste Dampfbrauerei Haselbach. Wie ich gelesen habe, befand sich die Gaststätte ‘Zum schwarzen Bär’ am Zindelplatz Nr.19, Besitzer waren die Brüder August Haselbach, ab 1888 Hermann Haselbach aus der 1875 gegründeten Brauerei. Der Name Haselbachs Brauerei ist links über der Eingangstür und rechts „Gasthof zum schwarzen Bär’ zu lesen. Markenzeichen der Brauerei waren das Haselbach Pilsner und Haselbach Bär-Bräu, welches man mit dem Namen des Lokals verbinden kann. Mitte der 20er Jahre wurde die Gaststätte verpachtet und viele Jahre war der Inhaber Wilhelm Augustin. Nach einem Umbau wurde es ein Hotel und Gaststätte zugleich. Ende der 30er Jahre wurde Hotel und Gasstätte an die Ostquellbrauerei Frankfurt/Oder verkauft und Gastwirt war Heinrich Beierlein. Nach dem II.Weltkrieg wurden viele Gebäude am Zindelplatz, worunter sich schöne Bürgerhäuser befanden, abgerissen und in die Grundstücke der Brauereien, wie Löwenbräu Kröll, Genossenschaftsbrauerei oder Haselbach sind im Privatbesitz oder Lagerorte.“

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