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Die Spremberger Bahnhofstraße

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Die Brücke mit dem Radsport-Häuschen – Ein Spremberg-Motiv der 1930er Jahre mit ungebrochenem Charme bis zur Gegenwart.

Das Brückenhäuschen in Spremberg war die radsportliche Kinderstube von Weltmeister Dirk Meier, heute Hafenmeister und Hotelbetreiber in Burg. Im NIERDERLAUSITZ-Jahrbuch 20-22 erzählt er davon. Foto: CGA-Archiv/Hnr.

Die Aufgabe war diesmal für viele unserer Leser nur als Ratespiel zu meistern. Es gab dabei auch Richtige, und es gab natürlich die Kenner des Ortes, darunter H.-J.Klammer aus Gotha: „In der Ausgabe vom 24.2 ist die Brücke über die Spree in Spremberg auf der Straße zum Georgenberg und weiter zum Hauptbahnhof zu sehen. die Blickrichtung ist zum Hauptmarkt gerichtet mit der Spitze des Rathausturms und daneben die Spitze der Evangelischen Kirche. An der Wand sind Werbungen zu erkennen für Leisten, Lacke, Farben und Linoleum – wahrscheinlich für das entsprechende Fachgeschäft der Firme Grund in der Langen Straße. Hinter dem Gebäude ging im rechten Winkel eine massive Treppe zur Spree hinunter.“
In seiner „zweiten Heimat“ findet sich auch nach wie vor der Cottbuser Klaus Reiter zurecht: „Natürlich sind wir in Spremberg in der Bahnhofstraße. Die Brücke geht über die Hauptspree. Früher war es die Hindenburg-Brücke. Sie wurde 1928 erbaut. Am Rand sieht man noch ein Stück vom Wachhaus, auf der anderen Straßenseite gab es noch eins. Dort war das Vereinsheim der Radsportler und im Hintergrund sind das Rathaus und die evangelische Kreuzkirche. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut. Das Rathaus gibt es etwa seit 1700. In der Bildmitte steht heute das Citycenter. Links am Ufer existierten kleine Gärten. 2023 wurde die Brücke untersucht und es wurde eine Sanierung ausgeschrieben.“
Auf das „Heim der Radsportler“ geht S. Sachse ein. Er hat im NIEDERLAUSITZ-Jahrbuch 20-22 die ausführliche Beschreibung des Spreelaufs von der Quelle bis zur Vereinigung mit der Havel gefunden. In Burg kommt dort der Olympia-Silberjunge von Seoul und 1989er Weltmeister im Mannschaftszeitfahren, Dirk Meier, zu Wort. Er ist jetzt Hotelier und Hafenmeister im Spreewald und schwärmt von Spremberg. Er sei „mit Spreewasser getauft und hat sich das radsportliche Einmaleins seit 1974 im dortigen Brückenhäuschen direkt über der Spree bei der RSG Spremberg vom Übungsleiter Heinz Tiegs beibringen lassen“, heißt es da wörtlich. Manfred Gnida vom Weinberg in Spremberg weiß Genaues: „Ein Bild aus den 1930er Jahren mit der bis 1945 nach Hindenburg benannten Brücke. Zu erkennen sind auch ein Dach des ehemaligen Jägerhofs, der Turm der Kreuzkirche, Gebäude in der Kupfergasse, der Rathausturm sowie links das hohe Haus vom Blumenhaus Winkler. Diese Brücke wurde zur verkehrswichtigen Notwendigket und Arbeitsbeschaffung. Seit 1866 Spremberg an die Eisenbahnlinie Berlin-Görlitz kam, führte der einzige Weg zum Bahnhof durch die steile Georgenbergschlucht und Kirschallee mt einer Wegstrecke von etwa zwei Kilometern. Eine kürzere Verbindung wurde 1926 durchgesetzt. Man schuf die Hindenburbrücke, leistete zuvor aber 1926 harte Notstandsarbeit. Etwa 500 Erwerbslose mussten 371.800 Kubikmeter Erde für die rund drei Kilometer langen Wege, Treppenanlagen und Böschungen bewegen. Laut einer amtlichen Auskunft von 1928 konnte der Verkehr aber erst 1933 freigegeben werden, da die Häuser in der engen Gasse mit dem Café Marx ab Markt erst abgerissen wurden. Bilder vom Bau der Brücke sind im Niederlausitzer Heimatmuseum zu sehen und es gibt auch viele Ansichten, welche die Durchsticharbeiten zeigen. Beim Wandern auf den Hangwegen kann man einen Stein finden, der an diese Notstandsarbeit erinnert. Die etwa 30 Meter lange Dreibogenbrücke über die Spree mit den beiden Brückenhäuschen bildet einen schönen Anblick. In den Häuschen befinden Räume auf drei Etagen mit wechselnder Nutzung für Verkauf, Handwerk und Radsport. Nun halten die Häuschen Dornröschenschlaf. Ob sie auf der Denkmalliste der Stadt stehen, ist mir nicht bekannt. Unter den seitlichen Brückenbögen verlaufen schöne Rad- und Wanderwege. Hier kann man auch Stadtmauerreste und eine Treppe zur verschlossenen Revisionstür bewundern.“ Jens Pumpa aus Cottbus bestätigt: „Die Brücke der Bahnhofstraße hieß früher Hindenburg-Brücke. Sie wurde 1928 aus Granit-Großsteinen errichtet. Der über dem Flussbett mittige Bogen besitzt eine größere ovale Wölbung. Rechts und links verlaufen Fuß- und Radwege. Zur Brücke gehören zwei Brückenhäuschen. Eines davon war viele Jahre das Domizil der Radsport-Gemeinschaft Spremberg.“ Franz Seipel mailt. „Das interessante Bild der Hindenburg-Brücke habe ich schon irgendwo im Zusammenhang mit einem Bild vom Spremberger Schloss gesehen. Ich meine, dass die Architekten der 1920er Jahre groß gedacht haben und diese Brücke so planten, dass sie dem nahen Residenzschloss angemessen wirkt. Danke für das Bild. Es ergänzt meine Sammlung der Bauwerke an der Spree.“

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