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Spremberg: Ein jüngeres Wohnhaus mit Geschichte

Mitten in Spremberg harrt ein Wohn- und Geschäftshaus neuer Nutzung.

Die Rätselaufgabe war diesmal schwierig, weil es Häuser dieser Art oder ähnlich in allen aufgeführte Orten gab und gibt und von Umfeld nur wenig zu erkennen war. Den „Zeitgeist“ sollten diesmal die Fahrzeuge im Bild bedienen.

SprembergGeorgenberg bea
Spremberg

Reinhard Sembt greift das auf und meint: „Das früheste Aufnahmedatum ist das Jahr 1979 (kenntlich am neuen Parkverbotsschild). Andererseits sind die Plattenbauten links vor der Brücke noch nicht in Angriff genommen. Die richtige Lösung ist C: Spremberg. Die an einem sehr grauen Tag erfolgte Aufnahme zeigt den Verlauf der Bahnhofstraße ab Südostecke Marktplatz bis etwa zur Brücke über den Spree-Altarm Wilhelmsthal. Darüber thront im Hintergrund die Spitze des Bismarckturmes.“
Ausführlich hat sich Manfred Gnida vom Weinberg in Spremberg mit dem Motiv befasst. Er schreibt: „Eine Aufnahme aus den 1970er Jahren aus Spremberg, die in einigen Details so nicht mehr zu sehen ist. Der Blick geht in östlicher Richtung vom Marktplatz in die heutige Bahnhofstraße bis zu den Höhen des Georgenberges mit dem erkennbaren Wahrzeichen der Stadt, dem Bismarckturm. Turm und Straße hatten in der Vergangenheit Namenswechsel. Am 1. April 1903 wurde der Turm als Bismarckturm feierlich eingeweiht. Mit einem Beschluss der Stadtverwaltung am 26. Juni 1950 war die Bezeichnung kurzzeitig Ernst-Thälmann-Turm und seit dem 7. Mai 1951 war der Name Georgenbergturm, bis sein Anfangsname – heute am Turm zu lesen – wieder galt. Die Straße hat auch ihre Geschichte und war einst keine Durchgangsstraße bis am 6.Mai 1926 der Beginn zum Bau der neuen Straße zum Bahnhof durch Notstandsarbeiten erfolgte. Vom Markt bis zur Brücke über die Kleine Spree verlief die Kupfergasse, und das war eine Sackgasse. Man begann, um eine breitere Straße zu bauen, mit den Abriss der am Anfang befindlichen Häuser 1933/34, wie zum Beispiel das beliebte Cafe Marx. Mit dem Bau der Brücke, die damals Hindenburgbrücke genannt wurde, bekam die nun durchgehende Straße auch den Namen Hindenburgstraße, im Volksmund Neue Straße bezeichnet. Zur Zeit der DDR war es die Straße der Jugend, bis sie nun zur Bahnhofstraße wurde. Anlässlich des 6. Pioniertreffens vom 5.- 9. August 1970 wurde in einer Pergolaanlage eine Ernst-Thälmann-Gedenkstätte eröffne., Aufstiege zu dem Wetterpilz oder dem jetzigen Stadtpark kann man von dieser Straße über Treppen und Wege nutzen. Im Foto rechts das Gebäude ist vielen noch der moderne Friseursalon mit geteilter Herren-und Damenabteilung und einer Bar in Erinnerung. Dieser Bau, damals von Lehrlingen

SprembAbriss
Kann es sein, dass dies das letzte Bild vom Rest des gesuchten Hauses ist? – Das fragt unser Leser S. Sechse. Ganz sicher scheint er sich nicht zu sein. Immerhin liefert er ein Zeugnis vom forschen „Rückbau“ der Stadtmitte in den Jahren nach 2000. Aber der Abriss erfolgte hier eine Ecke weiter in Richtung Stadtschloss.

Stein auf Stein gebaut, war ein Vorzeigeobjekt und bekam Fernwärme von einem Heizhaus geliefert. Bezogen wurde dieser Neubau am 6.April 1964 und Spremberger erinnern sich noch an Bewohner, wie das Ehepaar Borjack. Als Lehrerin war Ruth Borjack sehr beliebt und ein Weg mit Ihrem Namen erinnert heute an diese Frau. Das Haus steht nun aktuell im Focus und wird saniert und für eine neue Nutzung vorbereitet. Eine Zeit war in den Räumen des Friseursalon das Zoo Paradies Wiitte und seit dem 14.Januar 2020 eröffnete hier das Bürgerbüro. Das anschließende Haus ist ja sehr bekannt, denn dort in der damaligen Kupfergasse Nr.3 eröffneten Anna und Otto Winkler ein Blumengeschäft, das über Generationen weiter geführt wurde. Nach Geschäftsaufgabe befindet sich heut in den Räumen ein Friseursalon. Hinter dem Haus folgend in dem Anbau nutzt die AOK die unteren Räumlichkeiten. Im Bild weiter vor der 1928 gebauten Hindenburgbrücke ist ein Bus, dort war eine ehemalige Haltestelle. Stand man dort, konnte man auf der gegenüberliegenden Hausmauer die Reklame Blick in die Welt durch Friedrichshainer Glas lesen. Links am Anfang der Straße befand sich die Gaststätte Winkler und daneben ein Molkereigeschäft. In den Jahren 1998/98 begann die Bebauung der Ostseite des Marktplatzes und diese und die folgenden Häuser wurden abgerissen und an diesem Ort am 13. Okttober 1999 das neu erbaute City-Center eingeweiht. Erinnern kann ich mich an die links ersichtlichen Gebäude am Jägerhof, denn der Platz davor diente als Parkplatz und wurde auch für Veranstaltungen genutzt. Das Kleine Haus daneben war die Schuhmacherei Neugebauer bis 1960 und der Abriss erfolgte 1986. Dort steht heut ein neuer Wohnblock. Andere Straßenführungen entlang dieser noch im Foto sichtbaren Aufnahme sind nun aktuell und Pläne bestehen für eine erneute Bebauung dieses Areals.“

Kann es sein, dass dies das letzte Bild vom Rest des gesuchten Hauses ist? – Das fragt unser Leser S. Sechse. Ganz sicher scheint er sich nicht zu sein. Immerhin liefert er ein Zeugnis vom forschen „Rückbau“ der Stadtmitte in den Jahren nach 2000. Aber der Abriss erfolgte hier eine Ecke weiter in Richtung Stadtschloss.

Aus Gotha meldet sich auch diesmal H.-J. Klammer: „In der letzten Ausgabe war das Bild eindeutig die Ecke Am Hauptmarkt von Spremberg, von der Schlossstraße zum Georgenberg. Es ist derer Neubaublock und dahinter das Blumengeschäft einer stadtbekannten Gärtnerei. Im Hintergrund ist die Silhouette des Bismarkturms zu sehen.“
Frank Irmer aus Cottbus, Philipp-Melanchthon-Straße, schreibt: „Ich vermute, wir schauen vom Marktplatz in die Bahnhofstraße, Richtung Nordost, die zum Bahnhof führt. Die rechte Seite ist noch nicht bebaut. Die benannte Landmarke im Hintergrund ist der Bismarkturm.“
S. Sachse bedauert, dass er nicht sicher sagen kann,
ob sein Foto den Abriss dieses Gebäudes zeigt. Wie vorher Gesagtes klarstellt, vermutlich nicht. Gewonnen hat diesmal Annette Zech aus Spremberg.

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