Leser denken gern an die Tuchfabrik von C. A. Groeschke in Forst zurück
Mehrere Leser haben die korrekte Lösung zu unserem Rätselbild der vergangenen Woche gewusst. Dazu gehört auch Wolfgang Schenk aus Forst. Er schreibt folgendes: „Es handelt sich hier um die Tuchfabrik C.A. Groeschke. Auf der linken Seite befindet sich das Heizhaus. Anschließend ist die Walke zu sehen. Rechts befindet sich das Lagerhaus. Das große Haus in der Mitte ist die Tuchproduktion. In der Walke arbeitete einst mein Großvater, bis er einen Unfall hatte, bei dem er fast seine rechte Hand verloren hätte, als diese in die Walke reingekommen war. Ein zweiter Fabrikkomplex von C. A. Groeschke befand sich in der Kaiser-Wilhelm-Straße. Nach dem Krieg hieß diese Straße Thälmannstraße und heute Max-Fritz-Hammer-Straße auf dem Gelände der Grundschule Mitte. Hier stand die schöne Fabrikantenvilla. Nach 1945 wurde die Villa zerstört, und der Park wurde durch die Betriebsführung in Gartenparzellen aufgeteilt, damit sich die Arbeiter mit Gemüse und Obst versorgen konnten. Das Angebot in den Läden war noch unzureichend. Die Parzelle meines Großvaters befand sich ebenfalls hier. Die Fabrik wurde in den letzten Monaten abgerissen und der Schutt bis 2016 beräumt.“
Käthe Ruhnow schreibt folgendes: „Zu sehen auf dem Bild ist die Tuchfabrik C. A. Groeschke in der jetzt gleichnamigen C. A.-Groeschke-Straße. Die Straße verlief direkt durch die Fabrikgebäude. Vorn links im Gebäude befand sich die Appretur, daneben die Walke und das Heizhaus. Dahinter floss der Mühlgraben, aus dem das Wasser für die Appretur und Walke entnommen wurde.
Ich bin Käthe Ruhnow, geborene Richter, und habe hier meine Ausbildung mit dem Abschluss als Industriekauffrau von 1942 bis 1944 absolviert. Anschließend habe ich hier bis 1958 als Buchhalterin gearbeitet. Mein Büro befand sich im mittleren großen Gebäude im ersten Stock, in dem sich auch das Tuchlager befand. Im vorderen rechten Gebäude befanden sich die Zwirnerei und die Weberei. Die Spinnerei war im Zweigbetrieb in der Thälmannstraße angesiedelt. Der damalige Chef der Tuchfabrik war Gerhard Groeschke, der mit seiner Frau Marie in der Villa C. A. Groeschke-Straße 3 wohnte, die sich hinter dem mittleren großen Gebäude befand. Da Bild ist für mich ein schönes Stück Jugenderinnerung, denn in diesem Jahr feiere ich meinen 90. Geburtstag.“
Marie-Luise Lischka merkt an: „Carl-August Groeschke war mein Ururgroßvater. Als ich im Jahr 1950 mit meinen Eltern wieder nach Forst kam, leitete die Fabrik mein Onkel Gerhard Groeschke. Wir selbst wohnten mit den Familien Noack und Schippeinz in der C.-A.-Groeschke-
Str. 9 (ehemals Villa von Erich Groeschke, zu DDR-Zeiten Kindergarten und seit 1994 wieder unser Wohnhaus). Mein täglicher Schulweg zur Jahnschule führte immer über den Fabrikhof. Ich erinnere ich noch gut an den Satz meines Vaters Werner Groeschke: „… wenn Du durch das Fabrikgelände gehst, sage lieber zehn Mal Guten Tag als einmal zu wenig“. Im rechten höheren Gebäude waren die Büroräume untergebracht und nach hinten zum Hof eine Wohnung (hier wohnte Frau Hohlfeld). An das Gebäude schloss sich noch einen kleine Waschküche an, wo wir in entsprechenden Abständen große Wäsche hatten. Im Garten (hinter dem Quergebäude) führte ein Weg zur Villa meines Onkels Gerhard Groeschke und meiner Tante Mariechen vorbei an einer niedlichen Felsengrotte. Hinter dem linken Gebäude (Kesselhaus) floß damals der Mühlgraben. Über eine Holzbrücke
gelangten wir zum Naturheilverein, um im Mühlgraben zu baden. Als ich dann 1978 mit meiner Familie wieder nach Forst zurückkehrte, waren die Fabrikgebäude abgerissen, und auch der Mühlgraben nahm einen anderen Verlauf.“
Gewonnen hat in dieser Woche Käthe Ruhnow.
Herzlichen Glückwunsch!