Dietmar Schonnop berichtete: „Das ist ein Blick in die Leipziger Straße. Nach rechts zweigt die Karl-Straße ab. Das Geschäft auf der Ecke war, bevor es ein Lottoladen war, eine Gaststätte.“
Gaststätten im Kietz
Sigrid Kreischel weiter: „In dem Eckgebäude befand sich urspünglich eine Gaststätte. Den Namen der Gaststätte kenne ich nicht mehr. Der Namenszug ist zur Seite der Karlstraße erkennbar, doch nicht deutlich lesbar. Auf dem Platz in der Karlstraße, wo die Autos abgestellt sind, stand das Gasthaus ‘Zur Quelle’.“
Manfred Meier weiß noch, dass sich „eine Kneipe in dem abgebildeten Eckgebäude befand. Sie war als Bürgerkasino bekannt. Schräg gegenüber befand sich das Restaurant ‘Zur guten Quelle’, das wegen seines zweifelhaften Rufes sicherlich zur negativen Meinungsbildung über diesen Teil unserer Stadt beigetragen hat. Hinter dem Bürgerkasino in der Leipziger Straße war eine Schmiede.“
An die beliebte Gaststätte Bürgercasino erinnert sich auch Thomas Methe: „Das Bürgercasino und die Gaststätte ‘Zur guten Quelle’ gibt es heute nicht mehr. Die Karlstraße hat aber noch ihr altes Kopfsteinpflaster.“
Brauerei hinterm Zaun
Dietmar Schonnop: „Am Bildrand links befindet sich hinter der Mauer die Landskron Niederlassung Forst. Dort habe ich in den 50er Jahr Ferienaushilfe gemacht und bin mit dem Pferdebrauereiwagen durch die Stadt gefahren. Danach war dies mein Spielterrain bis Mitte der 60er Jahre.“
Auch Rosemarie Richter erkannte die Straße und links die Landskron Brauerei: „Dahinter ist eine Tuchfabrik gewesen. Daran anschließend befindet sich heute eine Kirchengemeinde, wo sich die Jugend trifft. Rechts in der Karlstraße geht es heute zur Sparkasse.
Weiter in der Straße waren eine Bäckerei sowie eine Fleischerei.
Das Eckgebäude war eine Lottostelle und rechts um die Ecke befand sich eine kleine Kneipe. Wenn man genau die Leipziger bis zum Ende betrachtet, sieht man die Eisdiele von Christine Merschank.“
Helga Sonsalla: „Der Hof, die Karlstraße und die Leipziger Straße waren unser Spielplatz, wir spielten sehr gern in der Brauerei in der Leipziger Straße. Herr Kühn und Herr Jordan arbeiteten dort. In einem Pferdestall standen zwei Pferde, die zum Bier ausfahren dienten.“
Geschätzte Zeit
Dietmar Schonnop: „Die Aufnahme wird Mitte der 70er Jahre gemacht worden sein. Das erkennt man anhand der Autos auf den Fotos. Der Lada wurde erst Mitte der 70er Jahre in die DDR eingeführt.“
Christine Rex schätzte die Aufnahme, wie Dietmar Schonnop, aus den 70er Jahren, ebenso Robert Otto: „Ich denke, Mitte bis Ende der 70er oder in den frühen 80er Jahren. Ich bin dort groß geworden.“
Straßenzüge heute
Sigrid Kreischel: „Zwischenzeitlich sind beiden Gebäude abgerissen worden. Und auf den Flächen entstanden eine kleine Grünfläche sowie ein schön angelegter Parkplatz.“
Helga Sonsalla: „Neben dem kleinen Lottoladen schloss sich rechts eine Gaststätte an, die Mutter und Tochter Bräuer bewirtschafteten. Wir hatten damals den gleichen Hof, denn wir wohnten bis 1960 in dem kleinen Haus gleich hinter der Gaststätte, das auch zu sehen ist. Meine Eltern hatten dort eine Bäckerei.“ Manfred Meier erinnert sich wie folgt: „Die meisten der Häuser wurden nach der Wende abgerissen. Man bezeichnete diese Gegend als sogenanntes „Nachtjackenviertel“, obwohl gerade in der Karlstraße, in der ich meine Kindheit verbrachte, eine Vielzahl von Geschäften, (zumindest zeitweilig) davon zeugten, dass dort nicht nur arme Leute wohnten. Ich erinnere mich an drei Bäcker, zwei Fleischereien, zwei Kolonialwarenhandlungen, einen Friseur und drei Kneipen. Leider ist nach dem Abriss der Wohn- uund Geschäftshäuser trotz vieler Pläne nur ein unansehnlicher Platz übrig geblieben.“
Kathrin Fiebig: „In dem Haus im Vordergrund haben mein Mann und ich gewohnt. Wir haben dort 1985 geheiratet und sind erst 1987 kurz vor der Geburt unseres Sohnes ausgezogen. Unten war mal eine Gaststube von Fräulein Käthe Bräuer. Diese schloss aber 1985. Fräulein Bräuer wohnte bis 1987 in diesem Haus. Es wurde dann abgerissen.“
Vielen Dank für die interessanten Zuschriften.