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Forst: Schöne Kindheit am Mühlgraben

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In der Inselstraße befand sich einst dieses Gebäude. Nach dem Abriss entstand hier eine Freifläche

Inselstraße weckt Erinnerungen an die Nachkriegszeit:
Wolfgang Schenk verbindet mit diesem Foto eine ganz persönliche Kindheitserinnerung: „Das Rätselfoto zeigt den Blick auf das Haus in der Inselstraße, welches es heute nicht mehr gibt. Ich bin extra von Noßdorf in die Inselstraße gelaufen, um Erinnerungen wachwerden zu lassen. Bei diesem Haus kommen Erinnerungen aus meiner Kindheit zum Tragen. Dieses Wohnhaus war in den Nachkriegsjahren nach der Vertreibung aus dem Stadtteil Berge das neue Zuhause von meiner Lieblingstante Flora Scholtan und meinem Onkel Walter. Sie hatten im Hinterhaus eine Wohnung mit Blick auf den Mühlgraben. Da sie selbst keine Kinder hatten, waren sie glücklich, wenn mich meine Eltern bei ihnen ließen, um schnell ihre Einkäufe in der Stadt erledigen zu können. Ich fühlte mich auch wohl bei den beiden. Ich war damals neun Jahre alt. Es gefiel mir besonders gut, wenn wir uns ans Ufer des Mühlgrabens setzen konnten, um den Fischen zuzuschauen und am Ufer gegenüber die Dohlen bei ihrem Flug oder beim Putzen des Gefieders auf dem Dach des Fabrikgebäudes gegenüber beobachten konnten. Aus den Vorkriegsjahren habe ich leider keine Fotos mehr, da mein Vater diese nicht aufgehoben hat. Heute gibt es an dieser Straße neben gepflegten Wohngrundstücken die Bautischlerei Kochan und die altehrwürdige Böttcherei Bohla. Unvergessen bleiben für mich die Blicke von der Mühlgrabenbrücke zurück, wenn wir winkend (mit meiner Mutter) den Heimweg in die Hochstraße antraten und sich Tante Flora die Tränen aus den Augen wischen musste. Zu DDR-Zeiten kann ich mich an einen Wasserwirtschaftseinsatz mit Kampfgruppenunterstützung erinnern. Hier wurde der zugefrorene Mühlgraben freigeeist. Das muss in den 70er-Jahren gewesen sein.“
Steffanie Dommaschk aus Forst  hat eine besondere Erinnerung zum Foto: „Das Gebäude, welches hier gesucht wird, existiert nicht mehr und befand sich in der Inselstraße. Folgende Begebenheit ist mir im Zusammenhang mit diesem leerstehenden Haus passiert: Vor etwa 20 Jahren war ich in der Inselstraße unterwegs und sah, dass aus einem Fenster im 1. Stock Rauchschwaden kamen. Damals hatte ich noch kein Handy, aber in der Nähe befand sich damals eine Telefonzelle und ich rief bei der Feuerwehr an. Als ich den Brandort beschrieb, sagte der Mitarbeiter der Feuerwehr: Dort ist ein Obdachloser, der macht im Gebäude ein offenes! Feuer mitten im Raum, da passiert nichts, der macht das öfter! Ich war geschockt und wunderte mich, aber ich hatte meine Pflicht getan!“
Thomas Methe schreibt: „Zunächst geht die Inselstraße östlich von der Gubener Straße ab, nimmt bis zum Mühlgraben einen leicht geschwungenen Verlauf und knickt dann als Stichstraße in nördlicher Richtung ab. Um 1875 wurde die Inselstraße auch als Kaupenweg bezeichnet. Zu Beginn der 1890er-Jahre trägt sie den Namen Inselstraße. Dieses Gebäude auf dem Foto wurde nach jahrelangem unschönem Zustand abgerissen. Heute befindet sich hier eine freie Fläche. In diesem Gebäude waren Wohnungen drin, aber auch der Fahrschullehrer Karl Schulz hatte hier sein Büro und am Gebäude vorbei bis hinter wo die Inselstraße endet, war einst die Tuchfabrik beziehungsweise Tuchproduktion Scharobe.“
Gewonnen hat Steffanie Dommaschk.
Herzlichen Glückwunsch!

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