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Guben: Feierabendheim Rosa Thälmann

damals091003_guAus Kinderzeiten erkannte Ingrid Wolgast „das Altersheim in der Sprucke (Thälmann-Heim). Als Kind war ich oft dort spielen, es gab Kiefernwald und Sand. Es war eine schöne Zeit, da ich bei Freunden Kaninchen und Hühner bestaunen konnte.“ Auch Renate Philipp erkannte das Altenpflegeheim am Sandberg 1. „Ich habe dort 22 Jahre gearbeitet. Im Juni 1970 fing ich an. Zuerst als Hilfskraft. Mit 47 Jahren habe ich noch meinen Facharbeiterabschluss für Krankenpflege gemacht. Bin alle Stationen durchgegangen. Zuerst war ich auf einer psychisch Geschädigten Station, das zwei Jahre lang mit 30 bis 31 Patienten. Die Arbeit machte mir Spaß. Jeder musste anders angepackt werden. Es war mein zweites Zuhause. Zu diesem Beruf gehört viel Lust und Liebe. Es gab 6 Stationen, die ich alle kenne. Wir hatten einen schönen großen Saal für Veranstaltungen. Im Heim wurde viel renoviert. Ein Anbau wurde auch geschaffen. Heute sind hier die Gubener Sozialwerke. Es ist ein Senioren- und Pflegeheim.“ Ein Praktikum als Krankenschwester absolvierte Jutta Pusch 1977 und 1978: „Meine Mutter hat hier gewohnt. Ihr Fenster ist zu sehen und das einer Bekannten, die sogar 100 Jahre alt geworden ist.“ Bärbel Koschack ergänzt: „Im Juni 1959 wurde das Heim nach drei-jähriger Bauzeit bezogen. In 81 Zwei-Bett- und 30 Ein-Bett-Zimmern konnten 192 Personen ihren Lebensabend mit guter Betreuung verbringen. Es gab eine Bibliothek und einen Fernsehraum. Zur damaligen Zeit betrugen die monatlichen Kosten 69,- DM. Am 6. Mai 1965 weilte als Ehrengast bei den Veteranen die Tochter von Rosa und Ernst Thälmann, Irma Gabel Thälmann. In einem festlichen Akt erhielt das Feierabendheim den Namen „Rosa Thälmannheim“. Viele Voranmeldungen gab es, denn der Aufenthalt war begehrt. Es liegt in einer waldreichen Gegend. Kultur- und Speisesaal mit Küche sorgten für das kulturelle und leibliche Wohl. Es wurden Filme gezeigt und Volkskunstgruppen sowie Chöre traten auf. Von meiner Schwiegermutter weiß ich, wie dankbar die betagten Bewohner dafür waren. Sie selbst sagte Gedichte im Kultursaal auf. Am 3. August 1999 war der erste Spatenstich für den Erweiterungsbau. Regine Hildebrand war anwesend. Heute wird es durch die Gubener Sozialwerke als Gemeinnützige GmbH betrieben. Die Küche liefert Essen auf Rädern für Bedürftige. Auch als Urlaubs- und Kurzzeitbetreuung können freie Zimmer genutzt werden. Beides konnten wir für unsere Omi 2003 bis 2005 dankbar in Anspruch nehmen. Nach dem Umbau und Modernisieren gibt es noch 76 Heimplätze und 21 für betreutes Wohnen. Ingrid Wolgast kann sich über ein Guben-Bild freuen. Glückwunsch!

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