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Guben: Hotels und Bierlokale waren weit bekannt

damals_090425_guReiner Ladewig hat am Telefon erzählt:
„Das Foto könnte 1920 entstanden sein. Die Herrenstraße ist eine kurze Geschäftsstraße, die leicht südlich versetzt zur Hussitenstraße verläuft und von der Königsstraße zur Gabelung Salzmarktstraße/Klosterstraße führt. Auch geht es hier direkt zur Mayerschen Stadtapotheke, einem Renaissancebau auf dem Foto im Hintergrund. Letzter Betreiber war Walter Wischkony, der nach Zerstörung des Gesamtkomplexes 1945 die Stadtapotheke in der heutigen Berliner Straße leitete.
Im Vordergrund links ist das Hotel Deutsches Haus, es ist die Berliner Straße Nr. 17, zu sehen. Betreiberin war Olga Bengs. Rechts ist der Blaue Engel. Beide waren bekannte Bierlokale der Gubener Bürgerschaft. Davor sieht man das Textilgeschäft von Wolff Krimmer, welches später von Georg Quark betrieben wurde. Nach 1936 war es das Kaufhaus Ladeburg, Haus Nr. 1. In der Hausnummer 3 hatte Bäcker Jakobitz sein Geschäft. Dort holte meine Mutter als Lehrling bei Seelings, Ecke Königstraße, häufig Brötchen zum Frühstück. Weinausschank gab es bei Sanders, Nr. 9, und bei Schulz in der Nr. 11. Es folgen unter anderem die Hauptsparkasse der Niederlausitz zu Lübben, Nr. 14, und Buchhändler Pilz. Nr. 18 war die Konfitürenhandlung von Richard Albers. Links gibt es weiterhin ein Geschäft der Württembergischen Metallwaren. Inhaber Kröger und Fleischer Marowsky. Dann kam die Passage, deren Stufen zum gleichnamigen Kino, das so um 1930 gebaut wurde. Danach geht es links in die Brennesselgasse und es folgt das Milchwarengeschäft Kunella, Salzmarktstraße.
Der Speditionsunternehmer Wilhelm Wilke war um 1875 hier ansässig, später Königstraße 69, heute noch existent. Die Ruinen nach dem Beschuss standen zum großen Teil noch. Sie wurden jedoch abgetragen und die Ziegel zum Wiederaufbau von Warschau verwendet.“

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