Restaurant „Lindengarten“ sprengt alle heutigen Biergarten-Dimensionen:
Der Blick in den prachtvollen Garten ließ so manchen Gubener staunen. Treffsicher – sicherlich durch die vielen Publikationen über das alte Guben – kamen viele Antworten zum Lokal. Und einige freuten sich über das Motiv, wie Hans Herzog. S. Menzel notiert: „Das ist natürlich der ‘Lindengarten’. Ob zur Weinlese, Obsternte oder Gubener Baumblüte – tausende Besucher zog es aus nah und fern nach Guben. Der Lindengarten, an er Buderoser und Triftstraße gelegen, war einst der größte Festsaal in der Region.“ Und zum pompösen Brunnen schreibt er: „In der Region Grünberg-Guben gab es einst den Winzerinnenbrunnen, zwei Kaiserbrunnen, ebenso den Fischmännchenbrunnen und andere Erfrischungsmöglichkeiten.“ Arno Schul mailt ebenfalls seine Lösung und beschreibt die Lage: „Der Lindengarten befand sich in der von der Triftstraße abzweigenden Lomoer Straße 1 und somit in den Gubener Bergen und auf dem Weg zum Bismarkturm. Leider trifft auch zu ‘Es war einmal’. Ich habe mir den einstigen Standort heute nochmals angesehen, es ist nichts geblieben vom einstigen Lokal. Der Inhaber in den 1930er-Jahren hieß Alfred Mertsching.“
Auch Familie Koschack war in Gubin unterwegs und fanden zudem heraus: „Das Foto zeigt den Garten des Lokals Lindengarten, in Guben, Buderoser Straße 1, um 1905/1910. Sie liegt im Nordosten der Stadt, unterhalb des Bismarckturms. Der Besitzer des Saal- und Gartenrestaurants zu dieser Zeit war Theodor Fettke. Um 1920 führte der Gastwirt Artur Kardell den Lindengarten. Von 1925 bis ‘36 war er ebenfalls der Besitzer, aber mit der geänderten Anschrift Lahmoer Straße 1 (heute ul. Batalionow Chłopskich). Beide Straßen gibt es heute noch – polnisch abgewandelt – und führten an der Spitze des Restaurants entlang. Fährt man die Triftstraße (heute ul. Platanowa) nach Norden, gabelt sie sich in Seitwanner Straße (heute ul. gen. Władysława Sikorskiego) nach links und ul. Batalionow Chłopskich nach rechts. Der schöne schattige Garten beherbergte auch den größten Schießstand der Stadt. Zum Kaffee gab es für die Ausflügler die guten Gubener Plinse. Es war der größte Tanzsaal in der Provinz. Der Saal hatte im Parterre und im ersten Stock wie im Theater Tische und Stühle. In der Mitte war die Tanzfläche. Ab ca. 1936 führte der Gastwirt Alfred Mertsching den Lindengarten. Es war ein gut besuchtes Lokal bis Kriegsbeginn. Die Kasernen befanden sich auch in der Nähe sowie der Flugplatz und das Stadion. Der Lindengraben wurde im Krieg zerstört. Heute stehen dort große Bäume.“
Vielen Dank, es gewinnt Hans Herzog. Glückwunsch!