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Guwo gibt Hoffnung fürs einst schöne Kino in Guben

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Blick in den ehemaligen riesigen Gubener Kinosaal. Foto: Friedensgrenze e.V. / Mösch, Köhler

Regine Schreck erinnert sich: „Es ist das Filmtheater ‘Friedensgrenze’. Ich bin in Guben aufgewachsen und habe in diesem Kino 1969 meine Feierstunde zum Schulanfang erlebt. Leider steht meine Schule (Diesterweg-POS) nicht mehr. Gern erinnere mich u.a. an die Filme der Olsenbande. Da war der Heimweg in die Obersprucke lustig, da alle Pointen wiederholt wurden und wir vor Lachen kaum vorwärts kamen.“ Gert Richter aus Alt-Deulowitz schreibt: „Der Kinobau kostete 1,1 Mio DDR-Mark. Eröffnet wurde am 8. März 1956. 1990 von der Ufa übernommen, stellte das Haus 2000 den Spielbetrieb ein. Ende 2020 von der GUWO gekauft, versucht es eine sehr engagierte Interessengruppe kulturell wieder zu beleben. Der Bus davor ist Vorgänger unserer heutigen ‘Schlenker’. Er wurde im Berufsverkehr, aber auch zwischen Cottbus und Guben noch 1970 eingesetzt.“ Aus Spremberg meldet sich Kinofreund Manfred Gnida: „Damals war dies das schönstes Lichtspielhaus im Bezirk Cottbus. Architekt G.Graper hat es entworfen, Grundsteinlegung war 1954. Am 8.März 1956 war die feierliche Einweihung mit Kulturminister Abusch und Schauspielern. Auch Jugendweihen, Konzerte und anderes fand von 1956-1989 in diesem Haus Beifall. Zur Wende traf diese wunderbaren Kulturstätte ein hartes Schicksal. Interessant ist auch der Omnibus, ein Veteran seiner Art. 1952 bis 1959 baute der VEB Kraftfahrzeugwerk ‘Ernst Grube’ Werdau als Teil des Industrieverbandes Fahrzeugbau (IFA) den Bus H6B – Horch, 6 t Nutzlast, Bus. Ein 6-Zylinder Dieselmotor mit 120 PS und 9.036 cm3 Hubraum war Antrieb der Stadt-, Reise- und Überlandbusse. Der Personenanhänger Typ W 701 hatte 22 Sitz- und 10 Stehplätze.“ Jutta Pusch aus der Damaschkestraße in Guben erinnert sich: „Jeden Sonntag durften wir nachmittags ins Kino gehen. Eintritt 25 Pfennig. Als ich älter wurde, bin ich auch zur 20-Uhr-Vorstellung gegangen. Im Jugendalter sind wir auch mal mit Freund ins Kino gegangen. Aber da haben wir uns mehr geküsst, als den Film gesehen. Schade dass es das Kino nicht mehr gibt. Heute versucht man ja einiges dort rein zu bringen, aber so richtig am Laufen ist es, glaube ich, nicht.“ Herbert Ramoth lobt „das seinerzeit sehr beliebte Filmtheater. Die GuWo Service GmbH erwarb das Gebäude und begann die Instandsetzung. Es soll Spielort des Lausitz-Festivals werden. Damit scheint die Rettung des Filmtheaters gesichert.“ Klaus Reiter aus Cottbus bestätigt die genannten Fakten. Natürlich kennt auch Arno Schulz aus Guben das „Filmtheater ‘Friedensgrenze’. Erbaut wurde es von 1954 bis 56 in herkömmlicher Ziegelbauweise als einst schönstes nach dem Krieg gebautes Lichtspielhaus.“ Er fügt an: „Nicht nur Filme, auch Liveveranstaltungen gingen hier über die Bühne, wie zum Beispiel mit Tamara Danz und ‘Cilly’. Auch andere DDR-Künstler hatten hier Auftritte zu moderaten Eintrittspreisen. Zur Wende erfolgte im Kino eine öffentliche Auswertung eines Polizeieinsatzes, der zuvor am Wilhelm-Pieck-Monument stattfand. 2000 kam es leider zur Schließung. Nach Leerstand, Diebstahl und Vandalismus, kaufte die GuWo Service GmbH das Haus. Im Wohnblock rechts ist außer Wohnungen und einer Arztpraxis auch eine nach dem in Guben geborenen weltbekannten Pharmazieprofessor A. Tschirch benannte Apotheke. Der im Bild stehende Linienbus ist ein IFA H6B. Diese Fahrzeuge wurden später von den in Ungarn produzierten Ikarus-Bussen abgelöst. Die Stadtfahrt kostete damals 20 Pf, Kinder, Rentner und Schwerbeschädigte 10 Pf. In der damaligen Cyrankiewiczstraße, konnte man ohne Mehr- kosten in eine andere Linie umsteigen.“

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