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Lebhafte Erinnerungen ans alte Sandow

Die Häuser mussten Plattenbauten und Freiräumen weichen.

Dieter Leubauer schreibt: „Schön, dass Sie das mein Foto vom Kreuzungsbereich Peitzer-Dissenchener-Forster Straße in Sandow aus dem Jahr 1972 veröffentlicht haben. An dem Haus in der Mitte ist zur Sprengung bereits Erde angeschüttet. Auf diesem weiteren Foto sind ein Volkspolizist und zahlreiche Schaulustige zu erkennen, offenbar in Erwartung der Haussprengung.“

Frau Monika Krüger aus der Georg-Schlesinger-Straße in Cottbus schreibt: „Ich bin hier groß geworden. In dem Haus links befand sich das Friseurgeschäft meines Vaters Erich Sengteller.
Nebenan befand sich die Fleischerei Jacob und daneben die Bäckerei Ränicke. Das Haus gehörte zur Peitzer Straße. In dem Haus in der Mitte war ein Milchgeschäft und später neben dem Milchgeschäft eine Bibliothek, die ich als Schulkind regelmäßig aufsuchte. Rechts vom mittigen Haus war die Dissenchener Straße. In dem Haus hinter der Straßenbahn befand sich noch eine Bäckerei und daneben ein Gemüseladen. Die Straßenbahn kam von der damaligen Endstation, die sich an der 2. Grundschule befand.“
Auch Horst Hauptmann aus der Max-Grünebaum-Straße erinnert sich an die Geschäfte und ebenso Ingeborg Karwoth aus der Forster Straße, beide in Cottbus, und viele weitere Leser.
Herbert Ramoth mailt begeistert: „Unweit dieses Kreuzungsbereiches war unser Zuhause. In der sehr beliebten Fleischerei Jacob kauften wir Sandower sehr gern ein. Hier wurde später eine Wohnscheibe mit der Gaststätte ‘Podium’ errichtet. Das Gebäude mit vielen Türmchen war jahrzehntelang eine gemütliche Gaststätte, beherbergte später die gut geführte Bibliothek Cottbus-Ost. Ich habe die Sprengung fotografiert. Ganz rechts im Bild war damals ein Obst- und Gemüsegeschäft. Hier war der Energie-Fußballer Bogusch beschäftigt, und wenn es an Obst und Gemüse fehlte, reichte es hier doch zu einem kurzen Fußball-Plausch. Gleich hinter dem Gemüsegeschäft lag die Hausschuhe- und Pantoffel-Firma.

Viele Erinnerungen, vor allem von Cottbuser Lesern, wurden bei diesem Motiv aus Sandow wach.

R. Frenzel aus der Cottbuser Hainstraße erklärt: „Wir befinden uns auf dem Muskauer Platz. Die Bahn fährt in Richtung Tankstelle. Heute steht etwas weiter hinten ein Dreizehn-Geschosser mit dem ‘Podium’. Ganz rechts war ein Wohnhaus, daneben – nicht mehr im Bild – ein Spielwarenladen. An dem Schaufenster habe ich mir die Nase plattgedrückt. Rechts hinter dem Fotografen stand ein Mietshaus und im unteren Bereich war eine Gärtnerei. In diesem Haus habe ich mit meinen Eltern gewohnt, das Klo für mehrere Mietparteien eine Treppe tiefer…“
Margit Konzack und Jutta Niendorf, geb. Jacob (Fleischerei), freuen sich gemeinsam: „Das Bild weckte bei einigen von uns, die wir in Sandow zur Schule gingen und heute über 70 Jahre sind, Erinnerungen. Es wird bestimmt auch ein Gesprächsstoff bei unserem nächsten Klassentreffen sein. Täglich war dies unser Weg zur Schule: Friseurladen Sengteller, wo sich unsere Väter die Haare schneiden ließen, danach Fleischerei Jacob, in dessen Laden unsere Eltern jedes Wochenende nach Fleisch und Wurst anstanden, dann die Bäckerei Jänicke. Gegenüber aus Richtung Peitz war das Lebensmittelgeschäft Burkhard, ein Fahrradladen sowie an der Ecke ein Milchladen, in dem es Milch und Butter zu Anfang noch auf Marken gab. Danach, schon in der Dissenchener Straße, war eine Bibliothek und gegenüber die Bäckerei Mahlbrecht, ein Gemüseladen, danach, schon in der Sandower Straße, Fußpflege Dietrich. Danke für schöne Erinnerungen.“
Dr.med. Ralf Uhlich, von 1961 bis 1977 am Muskauer Platz wohnhaft, schreibt: „Es handelt sich unzweifelhaft um das etwas ältere Sandow am Übergang der Sandower Hauptstraße zum Muskauer Platz und der Forster Straße. Links geht die Peitzer Straße, rechts die Dissenchener Straße ab. Beim Frisör Sengteller gab es einen Käfig mit Stieglitzen und alte Männer, die über den ersten und zweiten Weltkrieg geredet haben. Da habe ich das erste Mal von Giftgas in Verdun erfahren. Und es gab für mich als Schüler einen prima Topfschnitt. Bäcker Ränicke trainierte eine Hockeymannschaft, bei der ich als Kind mal kurzzeitig mitgespielt habe.“

„Sprengung des Gebäudes der Bibliothek Ost (früher Gaststätte) haben wir vom Balkon unserer Wohnung gesehen und fotografiert“.

Kurt Jacob mailte: „Im großen Haus auf der linken Seite erlebte ich meine Kinder- und Jugendzeit. Meine Eltern führten bis 1978 die Fleischerei Jacob. Leider wurden alle abgebildeten Gebäude 1978 abgerissen, um eine Wohnscheibe zu errichten. In unserem Haus hatte auch der Friseurmeister Sengteller seinen Laden. Nebenan befand sich die Bäckerei P. Ränicke in der Peitzer Straße 3. In der Mitte ist das Geschäft des Fahrradhändlers Karnauke zu sehen. Später war dort die „Bibliothek Ost. Rechts versorgte ein Gemüseladen die Sandower Bevölkerung. Auch die Fusspflege von Frau Diedrich war hier untergebracht. Die Straßenbahn fuhr in diesen Jahren bis zur 2. Polytechnischen Oberschule. Dort war ein zweites Gleis vorhanden, um den hinteren Waggon abzukoppeln.
Vielleicht hat ein Leser noch ein Foto von der Rückansicht vom Haus Peitzer Straße 2?“
Herzlichen Dank für diese und noch viele Erläuterungen mehr.

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