Diesen Sonnabend ist der 25. Todestag eines Mannes, dessen Wirkungsspuren unübersehbar in der Cottbuser und Lausitzer Gegenwart wahrzunehmen sind: Prof. Dr. Ing. Heinz Präßler war Gründungsrektor der Cottbuser Bauhochschule und leitete sie bis zu seiner Pensionierung 1988.
Seine Vision, ein „Bildungszentrum“ vieler Lehrstätten an einem Ort zu konzentrieren und dazu Wohnheime, Sportanlagen, Kindergärten in direkter Nachbarschaft der Hörsäle und Technika zu bauen, war ohne Beispiel. Er ließ sie Wirklichkeit werden und hinterließ die Basis des heute erweiterten, allerdings teils auch lädierten Campus für die 1991 gegründete BTU.
Präßler entstammte einem Hermsdorfer Bauunternehmen. Er ist 1923 geboren, lernte nach der Mittelschule Maurer im väterlichen Betrieb und absolvierte dann die Erfurter Staatsbauschule. Bis 1950 projektierte und baute er ein Kino, eine Schule und mehrere Häuser in seiner Vaterstadt. Dann wurde der begabte SED-Genosse wissenschaftlicher Mitarbeiter der Berliner Bauakademie, ab 1962 für kurze Zeit Bezirksbaudirektor in Cottbus, schließlich Direktor des Zentrums Komplexer Wohnungsbau in Berlin. 1958 zum Dr. Ing. promoviert, wurde er 1969 zum Professor ernannt und als Rektor der neuen Cottbuser Hochschule für Bauwesen berufen. Praxisbezogene Forschung und Lehre in engstem Kontakt zu den Baukombinaten war das Gründungscredo. Darüber hinaus setzte der Fachmann hier seine Idee eines urbanen Zentrums der Bildung mit Hochdruck um. Auf dem Areal des heutigen BTU-Campus konzentrierten sich die Hoch- und die Fachschule für Bauwesen, ein Lehrerbildungsinstitut und eine Kindergärtnerinnen-Fachschule, eine Textil- und eine Tiefbau-Berufsschule und zwei Oberschulen, dazu komfortable Wohnheime mit 3000 Plätzen, schließlich eine später unmotiviert abgerissene Schwimmhalle, eine Bauarbeiter-Ambulanz und Kindertagesstätten. Aus der Nachbarschaft dieses Bildungszentrums zog ein Kindergarten aus einer Villa aus: Das Haus in der Lieberoser Straße (heute AfA-Sitz) wurde, da Präßler das Ehrenamt des Bezirksvorsitzenden der Gesellschaft für Deutsch- Sowjetische Freundschaft (DSF) ausübte, „Haus der DSF“ mit einem bald allgemein beliebten Gourmet-Restaurant im Keller. H.
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