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Spremberg: Aufnahme aus einem Flugzeug

Von oben auf die Stadt geschaut: Spremberg
Von oben auf die Stadt geschaut: Spremberg

Eine besonders schwere Aufgabe war unser letztes Rätselbild. Umso interessanter sind die Zuschriften. Dorothea Böhrenz schrieb: „Die Abbildung der letzten Ausgabe ist als Originalansichtskarte in meiner Sammlung, in der ich viele alte Bilder des alten Spremberg aufbewahre. Das Bild zeigt eine ‘Aufnahme von Spremberg (Lausitz) aus einem Flugzeug. Aufgenommen von Leutnant d. R. und Flugzeugführer R. Römmler am 23. September vormittags 11 Uhr des Kriegsjahres 1917’ – dieser Text ist auf selbiger Ansichtskarte auf der Rückseite zu lesen.
Der Bildausschnitt zeigt u.a. sehr deutlich die Berliner Kreuzung mit der imposanten Villa der Familie Sinapius. Zur damaligen Zeit war die Berliner Straße noch mit anderem Straßenbelag versehen, so wie die Mahrzahl der Straßen in der Innenstadt, auch gab es kein vergleichbares Verkehrsaufkommen, wie zur heutigen Zeit. Dass Spremberg schon eine durch viel Industrie geprägte Stadt war, erkennt man auch an den Fabrik- und Werkhallen bzw. Schornsteinbauten. Dennoch ist die auch schon damals durch viele Grünanlagen und Bäume gekennzeichnet.“
Hans-Joachim Nevoigt schrieb uns ebenfalls: „Zur Orientierung dient erstmal die Berliner Kreuzung mit der wuchtigen Villa Sinapius in der Berliner Straße 65. Das lange Fabrikgebäude dahinter ist im Krieg, im Winter 1943, ohne Fremdeinwirkung abgebrannt. Kessel- und Maschinenhaus sowie das Gebäude an der Straße stehen noch. Heute ist hier das Autohaus Spremberg ‘Start’ GmbH. Danach folgen die großen Wohnhäuser des Schlossermeisters Weinhold und vom Malermeister Seimert an der Ecke zur Zeppelin-Straße. Auf der anderen Ecke sieht man die gut erhaltene Fassade der Pappfabrik Nitschke, später Eisengießerei und GHG Haushaltwaren.Wieder von der Kreuzung beginnend ist ‘Hoffmanns Gasthof’, später ‘Berliner Eck’, heute ‘Pitstop’. Der große Hof mit seinen Garagen und Remisen ist ebenfalls gut zu erkennen. Danach kommt die Fahrradfabrik von Keitzel und Co., heute ein großer Wohnblock. In der Leipziger Straße ist die Tuchfabrik von Max Scheffler noch erwähnenswert. Hier war später die Gemüse- und Konservenfabrik Max Sonnek. In der Nr. 6 war die HO-Verwaltung. In der Dresdener Straße wäre noch das Haus mit der Mansarde, die Nr. 22, zu nennen und das Bankgebäude gegenüber.“
Leider war der Name des Lesers, der uns diese und eine weitere Luftaufnahme zusandte, nicht leserlich. Dennoch hier seine Erläuterungen zum Foto: „Diese Aufnahme habe ich vor 25 Jahren von meinem ehemaligen Arbeitskollegen Ludwig Grzelka erhalten. Bei dem Foto sind Teile der Neustadt zu sehen. Hier kann man jede Fabrik, jedes Haus und jeden Straßenzug gut erkennen. Als Kind weiß ich noch vom zweigeteilten Verlauf der Heinrichsfelder Allee links oben im Bild. Von der Kurve an verlief oben der Fußweg etwa 200 Meter stadtauswärts. Unten befand sich der Fahrweg für Fuhrwerke und andere Fahrzeuge. In der Kurve war die Prelle (ein steiler Abhang) und brachte die Straßenteile wieder in eine Ebene. Die Prelle sind wir als Kinder gern mit dem Fahrrad herunter gesaust.“

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