Leser erinnern sich an kriegszerstörte Burgstraße im Cottbuser Zentrum
Viele Leser haben die Antwort zu unserem Rätselbild der vergangenen Woche gewusst. Dazu gehört auch Renate Brinke. Sie schreibt: „Es ist dieses Mal ein erschütterndes Foto, über das zu berichten ist. Der Fotograf stand in der Burgstraße und schaute in Richtung des Spremberger Turms. Die Antwort B) ist also die gesuchte. Da in der Burgstraße anscheinend alles kaputt ist, ist es erstaunlich, dass der Turm des Kaufhauses am Eingang zur Spremberger Straße nicht betroffen war. Soweit ich weiß, war auch das Kaufhaus selbst heil geblieben . Als ich Mitte der 1960er-Jahre in Cottbus gelernt hatte, lagen noch immer Teile der Cottbuser Burgstraße in Trümmern.“
Helga Jung merkt an: „Die Lösung ist B, Burgstraße. Die Spremberger Straße kann es nicht sein, weil die Gleise der Straßenbahn und die dazu gehörigen Oberleitungen fehlen. Außerdem würde das Haus mit dem kleinen Türmchen kurz vor dem Spremberger Turm auf der linken Straßenseite stehen. In diesem Haus befindet sich heute „Burger King“. Die Ruinen der relativ kleinen und schmalen Häuser auf der rechten Straßenseite deuten auch darauf hin, dass es nicht die Spremberger Straße sein kann. Die Burgstraße knickt kurz vor dem Spremberger Turm etwas nach rechts ab.“
Klaus Reiter schreibt: „Wie unschwer zu erkennen, handelt es sich um die Burgstraße. Vorn links war die Eisdiele Nordpol, in der es von April bis September leckeres Eis ab zehn Pfennig pro Kugel gab. Nebenan befand sich der Gemüseladen. Irmchen verkaufte dort feinstes Sauerkraut. Des Weiteren gab es eine Gaststätte, einen Schreibwarenladen, eine Bücherei und Druckerei, Bäcker Noack, den Sattler Kübatz und Fleischermeister Hermann. Auf der rechten Seite, wo heute der Schmuckladen drin ist, konnte man früher im IFA-Laden sein Fahrzeug bestellen. Vorn rechts befand sich der Tuchladen Tietze, ein Anlaufpunkt für sorbisch/wendische Kundschaft. Heute steht dort ein Bankgebäude. Leider sind fast alle alten Häuser verschwunden und durch Neubauten ersetzt worden.“
Friedhard König schreibt folgendes: „Das Foto von Herrn Kottusch zeigt die Burgstraße mit Blickrichtung Westen auf den Spremberger Turm und das mit der markanten Turmhaube geschmückte Eckhaus Spremberger Straße 16. Mithin ist Lösung B richtig. Die Baulücke im Mittelgrund wurde in den Fünfzigern durch den Wohnblock Spremberger Straße 13-15 mit Einzelhandelsgeschäften im Erdgeschoss geschlossen. Über die Burgstraße erreichte man den Hinterhof und die Hauseingänge. Nur das Haus Nr. 13 hatte zusätzlich einen Eingang von der Spremberger Straße. Hier hat unsere Familie 33 Jahre lang gewohnt. Um die Jahrhundertwende musste diese Bebauung dem heute bekannten Geschäftstrakt ohne Wohnnutzung Platz machen. Dem Ostgiebel des Hauses Spremberger Straße 16 auf der Nordseite der Burgstraße wurde ebenfalls ein Neubau ohne Wohnungen angefügt.“
Diethart Schulz schreibt: „Das Foto zeigt die zerstörte Burgstraße nach dem Zweiten Weltkrieg. Ganz vorn, rechts vom Spremberger Turm, wurde das Haushaltswarengeschäft von Hoffmann wieder aufgebaut. Dem stand der Porzellan- und Glaswarenladen von Babel gegenüber.“
Otto Blunck schreibt: „Welche Schäden an Mensch und Material der Zweite Weltkrieg doch angerichtet hat. Geht man heute durch die Straße, wissen nur noch Zeitzeugen von dem einst schrecklichen Geschehen. Die Stadtverwaltung sollte vor Ort für die jüngere Generation aufklärende Fotos mit Text an den betroffenen Gebäuden aufstellen.“
Die richtige Lösung kannten auch Reinhard Borrmann, Gerd Haeberle, Klaus Jung, Rainer Wollmann und Heinz Knobloch.
Vielen Dank allen fleißigen Schreibern zu unseren Rätselbildern Bleiben Sie uns treu und gewogen. Gewonnen hat diese Woche unser Leser Friedhard König aus Cottbus.
Herzlichen Glückwunsch!