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Ein Wort geht auf Reisen

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Sie erreichen den Autor: m.klinkmueller@cga-verlag.de

Bei der Landesregierung ist in den vergangenen Jahren eine Diskussions-Einfallslosigkeit zu beobachten. Immer wenn sie ein kniffliges Thema umsetzen möchte, reisen die Potsdamer Minister aufs Land. Nun vermutet auch auf dem Land fast jeder, dass das Ergebnis schon in Beton gegossen und selbst die besten Argumente diesen nicht zum Bröckeln bringen können. Doch abseits dieses Beton-Problems gibt es noch ein anderes: es wird hier diskutiert ohne Grundlage. Nur ein Wort haben die Minister in ihrem „Gepäck“. Dieses wird mittlerweile als Argumentationskeule für sämtliche Themen verwendet. Das Wort heißt „zukunftsfest“. Ganz Kreative verwenden als Synonym übrigens auch den Begriff „zukunftssicher“. So musste erst die Lausitzer Hochschule zukunftsfest gemacht werden und nun die Verwaltung des Landes mit einer Kreisgebietsreform. Zahlen, was eine solche Reform in Cent und Euro bringt, gibt es nicht. Genau diese wären aber die stichhaltigste Argumentationsgrundlage. Was zukunftssicher genau heißt, weiß niemand. Und die Zukunft? Kennt niemand! Aber sicher ist sicher – zumindest bei der Landesregierung. Lübbens Bürgermeister warnte kürzlich in einer Diskussionsrunde sogar davor, den Spreewald nicht bis Cottbus zu definieren. Hier spielt die Befürchtung, den Kreisstadtstatus an größere Städte zu verlieren, eine große Rolle. Vielleicht ist deshalb auch eine Diskussion darüber wichtig, welch ein großer Entwicklungs-Motor dieser Status in den vergangen Jahren für Senftenberg, Forst und Lübben war. Der Erhalt des Status ließe sich ganz einfach begründen: die Städte und ihr Umland bleiben so zukunftsfest oder auch zukunftssicher.

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