Soviel steht fest: Vor allem die Menschen hier in der Lausitz haben keinerlei Interesse daran, ehrgeizige Klimaziele durch einen schnellen, womöglich folgenschweren Kohleausstieg zu erreichen. So hat sie die Nachricht der Woche eher beruhigt: Vier Ministerien sollen ihre Aufgaben in der Strukturkommission koordinieren, die eben nicht „Kohleausstiegs-Kommission“ heißen soll. Denn es geht, das haben die Kabinettskollegen offenbar jetzt deutlich erfasst, um mehr. Wer die Landschaft quadratkilometerweise vermaist und Vögeln den Lebensraum entzieht oder Fledermäuse systematisch im Unterdruck der Windflügel ausrottet, hat für das Einstellen von Tagebauen keine lebenswerte Alternative gefunden. Solche und viele andere Überlegungen müssen komplex angestellt und abgewägt werden. Folgerichtig werden in die Kommission, über deren Sinn und Notwendigkeit wir schon vor einer Woche auf dieser Seite schrieben, Vertreter von vier Ministerien entsandt: Altmaiers Wirtschaft und Energie, Schulzes Umwelt, Heils Arbeitsressort und Seehofers Innen- und Heimatministerium. Mindestens diese vier tangiert die Aufgabe, in der das Raus aus der Kohle, das Weg von Gas und Öl in der Mobilität und der energetische Wandel in der Gebäudewirtschaft nur die Sachziele sind. Die eigentliche Aufgabe besteht darin, die Zukunft in all diesen Feldern so zu gestalten, dass es den Menschen dabei mindestens gleich gut, viel lieber aber noch besser geht. Auch und ganz besonders den Menschen hier in der Lausitz, die auf dem beschrittenen Klima-Weg bereits die allergrößten Vorleistungen geliefert haben.
Nein, wir werden nicht als Energiemuseum und Volk von Schwimmlehrern an Badeseen enden. Davor bewahre uns nun vierseitiges Abwägen.