Unsere Gegend ist farbiger geworden. Nicht nur, weil Herbst ist, sondern auch, weil viele Menschen ferner Kulturen unterwegs sind, bei uns heimisch zu werden.
Es sind überwiegend junge Leute, und in der Mehrzahl Männer. Junge Männer unter 30. Stark und von bester Kondition. Wer eine zusammengewürfelte Ausländertruppe gegen Wacker 90 Minuten Fußball spielen sah erlebte, dass den Jungs auch ohne Training nie die Puste ausging. Es sind Krafttypen, solche, die schnell aggressiv sein können. Sie werden deshalb in ihren Heimatländern gebraucht. Als Soldaten. Ihre Aufgabe ist, zu töten. Sie sollen die Kämpfer sein in den Kriegen, die nie zu enden scheinen.
Aber die jetzt in Cottbus und der Lausitz angekommen sind, die wollen das nicht mehr. Sie haben sich der Macht der Diktatoren und auch der Islamisten entzogen. Allein aus Syrien sind inzwischen 200 000 solche Verweigerer in Deutschland eingetroffen. Sie haben sich auf einen weiten, beschwerlichen und riskanten Weg gemacht, weil sie den Kampf nicht mehr ertragen. Sie bilden eine riesige Kolonne, eine wandernde Friedensbewegung. Wir müssen ihre Botschaft erkennen.
Wir müssen es auch deshalb, weil unsere Mitschuld an diesen Kriegen groß ist und bislang keine öffentliche Scham kennt. Unser deutscher Wohlstand resultiert auch aus unermesslichen Waffenexporten, denen Merkel und Steinmeier immer wieder zustimmen. Wir haben in der Syrien- Iran-, Irak- und Afghanistan-Politik versagt, weil wir keine politischen Lösungen durchsetzen konnten. Wir sehen nur den Markt.
Aber es ist nicht zu spät. Die Friedensbewegung kommt.