Bezugnehmend auf unseren Beitrag über den Igel am 4.9. “Igel im Herbst unterstützen” muss Igelexpertin Ramona Noack vom Igelzentrum Leuthen „ein wenig mit uns meckern“:
„Igel fressen an sich keine Nacktschnecken. Eigentlich sind Igel reine Insektenfresser. Auf die Schnecken und Regenwürmer weichen sie nur aus, wenn nicht genügend Nahrung vorhanden ist. Und da das durch den klimawandel- und pestizidbedingten Insektenschwund der Fall ist, fressen Igel auch mehr und mehr der für sie eigentlich schädlichen Ausweichprodukte. Nacktschnecken/Schnecken und Regenwürmer sind parasitenverseucht. Diese Lungenwürmer, Lungenhaarwürmer, Darmhaarwürmer und Darmsaugwürmer kosten dem Igel unbehandelt das Leben.
Seit Jahren haben wir als Igelstation nicht mehr nur die Kleinen, die im Winter zu leicht sind, zu betreuen. Uns werden über das ganze Jahr vollkommen heruntergekommene Skelette gebracht, bei denen nicht selten jede Hilfe zu spät kommt. Und nein, das ist keinesfalls natürliche Auslese.
Der Unterschlupf in einem „verwilderten“ Gartenbereich ist nur die halbe Wahrheit des Igelschutzes und der Unterstützung und für den Igel auch nur die halbe Miete.
Längst brauchen Igel auch spätestens ab jetzt eine gute, vor Katzen geschützte Zufütterung. Aber nicht mit Igelfutter aus der Zoohandlung, welches vollkommen ungeeignet ist für die Stachler und nur Geldmacherei, sondern hochwertiges getreidefreies soßenfreies Katzenfutter. Kein Trockenfutter, keine Milch, kein Obst.
Und wer es ganz toll machen will mit dem Igelschutz, der schaut, ob der Igel auch gesund ist, wenn er ihn trifft. Auf unserer Seite www.gelber-hund-und-freunde.de findet man sehr gute Hinweise dazu.
Und was noch ganz wichtig ist – Igel sind NICHT tagaktiv. Auch Igelkinder nicht. Wenn die am Tage unterwegs sind, dann stimmt meistens etwas nicht.“
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