„Die umfangreichen Berichte zur ersten Olympiade der Neuzeit von Ihnen freuen mich“, schreibt unser Leser Hans Schuft aus Cottbus (Serie Griechenland, Folge II) und fügt aus seiner Familienchronik einige spannende Anmerkungen hinzu:
Die 18 Sportler und der Organisator Dr. Gebhardt sind tatsächlich mit der Bahn nach Athen gefahren. Dr. Gebhardt, der dafür das Geld beschafft hatte, hatte nur soviel zusammen, dass er in Athen Rückfahrkarten für alle bis Prag kaufen konnte. Dem Marathonläufer war es in Prag zu ungewiss, wann es wieder weiter nach Berlin gehen würde und deshalb ist er kurzer Hand allein zu Fuß gelaufen. So hat es jedenfalls ein Nachkomme von diesem Marathonläufer vor 30 Jahren erzählt.
Alle 18 Sportler, die nach Athen fuhren, waren Berliner. Die zehn Turner wurden aus zwei Berliner Vereinen ausgewählt. Es waren zehn Turner, weil damals eine Turnermannschaft aus zehn Sportlern bestand. Alle zehn turnten gleichzeitig nach Musik.
1896 war mein Großvater 19 Jahre alt. Er wurde tatsächlich nach seiner Rückkehr für Wettkämpfe oberhalb der Kreisklasse für zwei Jahre gesperrt. Die Begründung lautete: Er habe die Frechheit besessen und an einer Veranstaltung teilgenommen, die vom „Erzfeind“ (Frankreich) organisiert worden war. Der deutsch-französische Krieg war ja gerade erst 25 Jahre her.
Den Militärdienst leistete er danach und sah, dass es in Cottbus Arbeit für einen Graveur gab und so hat er sich hier am 28. September 1898 selbständig gemacht.
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