Es ist noch Zeit der Erntefeste. In vielen Dörfern der Niederlausitz pflegt die Jugend wendische Traditionen welche sie von ihren Vorfahren übernahm: Hahnrupfen, Hahnschlagen, Kranzstechen und Stollenreiten. Eine besonders schöne Tradition erlebte ich unlängst in Neu Zauche. Dort traf sich die Jugend bereits morgens im Gasthof, und geschlossen ging es dann in wendischer Kirchgangstracht (herrliche Seidenschürzen) zum Festgottesdienst, wo sie schon der Pfarrer erwartete und mit ihnen gemeinsam ins Gotteshaus zog. 21 Mädchen und 15 Jungen hörten Wort, sangen mit der Gemeinde. Leider nahmen nicht so viele Einwohner und Gäste am Gottesdienst teil. Eltern und Verwandte sollten stolz sein auf ihre Kinder und sie nicht nur beim Auszug aufs Stoppelfeld begleiten! Nach dem Gottesdienst erwartete bereits eine große Menschenmenge die jungen Gottesdienstbesucher und lautere Blasmusik übertönte das Glockengeläut. Den Bändertanz und die Annemariepolka tanzten sie anschließend auf dem Kirchhof, bevor es dann geschlossen wieder ins Gasthaus zum Kirchtanz ging.
Siegfried Malk, Schmogrow
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