Region (MB). Die Fahrgäste im Öffentlichen Nahverkehr sollen bis 2030 steigen. Um dieses Ziel umsetzen zu können prüft der VBB (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg) gemeinsam mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) Möglichkeiten der Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken und Haltepunkte. Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt das, sieht aber Defizite.
Die Aufgaben der Gegenwart und Zukunft – Verkehrswende und Klimawandel – lassen sich nicht ohne Weiterentwicklung des Schienenpersonennahverkehrs mit entsprechenden Netzen und Zugangsstellen lösen. Das sieht auch der Fahrgastverband so, übt jedoch auch Kritik am Gutachten. Es ließe sowohl in der Auswahl der betrachteten Strecken als auch bezüglich der gutachterlichen Herangehensweise nicht unbedingt den Schluss zu, dass das Thema im Land Brandenburg auch wirklich ernst genommen werde. „Hier scheint eine Auswahl von Bahnstrecken und Zugangsstellen getroffen worden zu sein mit dem Ziel, möglichst wenig bis nichts umsetzen zu müssen“, heißt es in der Stellungnahme des Verbandes.
Lediglich acht Strecken und vier Halte (von ursprünglich je 35 Bahnstrecken und -halten) sollen weiter betrachtet werden. Für den Süden Brandenburgs sind hier insbesondere der Halt Kiekebusch (Strecke Cottbus – Görlitz) und der Halt Haida/Oberlausitz (Strecke Falkenberg – Ruhland) und die Strecken Falkenberg – Herzberg und Uckro – Lübben relevant.
Der Fahrgastverband kritisieren , dass ehemalige Halte wie Lauchhammer-Süd oder mögliche neue Zugangsstellen, wie etwa Senftenberg- BTU, nicht Bestandteil der Untersuchung waren.
Nicht nachzuvollziehen sei, warum zum Beispiel der Halt Hänchen mit einem ermittelten Einzugsbereich von 7.526 Einwohnern (Hänchen, Klein- und Groß Gaglow, Kolkwitz und wahrscheinlich Randgebiete von Cottbus) durch das Raster fallen konnte.
„Wir fordern daher das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung auf, das Gutachten auf der Basis landes- und regionalplanerischer Grundsätze vollständig überarbeiten zu lassen. In der vorliegenden Form taugt es nicht als Beitrag zur angestrebten Verdoppelung der Fahrgastzahlen“, erklärt der Fahrgastverband.
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