Strukturwandel startet durch: Innerhalb von fünf Jahren stehen 238 Millionen Euro für ein visionäres Forschungszentrum in Cottbus-Nord bereit / Bis zu 400 Arbeitsplätze könnten dabei entstehen.
Region (MB) An der Cottbuser BTU entsteht ein Zentrum zur Entwicklung emissionsarmer Luftantriebe. Dafür hat Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) am 5. Januar 2022 einen Start-Scheck über 39 Millionen Euro an Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande übergeben. Bis 2026 soll im Norden der Stadt nahe der Uni ein Forschungszentrum mit bis zu 400 Beschäftigten arbeiten.
Das Projekt trägt den Kurznamen „CHESCO“ für „Center for Hybrid Electric Systems Cottbus“. Die Professoren Dr.-Ing. Klaus Höschler und Dr.-Ing. Georg Möhlenkamp suchen mit ihren Teams neue Lösungen für Antriebe der Luftfahrt, aber auch für Bahnen und Straßenfahrzeuge. Kombinationen von Gasturbine mit Generator (hybrid-elektrisch) oder Brennstoffzelle, Batterie und Elektromotor ermöglichen umweltschonende und stille Antriebssysteme. Allerdings: Entwicklungen der Luftfahrt dauen lange und unterliegen hohen Sicherheitsstandards. CHESCO soll Forschungs- und Fertigungskompetenzen beschleunigen und baldmöglichst Prototypen neuer Antriebe testen.
Die Cottbuser Uni arbeitet daran zusammen mit dem Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), mehreren Fraunhofer-Instituten und Rolls-Royce Deutschland als Industriepartner. Das Geld dafür kommt aus dem Topf des bundesdeutschen Strukturstärkungsgesetzes. Seinen Fluss hat die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH organisiert nachdem die Landesregierung im Juni 2021 die Förderwürdigkeit des Unterfangens bestätigt hatte. In den folgenden fünf Jahren sollen 238 Millionen Euro in das Forschungszentrum fließen.
Die Lausitzer Bundestagsabgeordnete Maja Wallstein (SPD) kommentiert salopp: „Wer Visionen hat, muss also nicht zum Arzt gehen, sondern einfach zu uns in die Lausitz kommen! Hier wird Zukunft gemacht.“ Sie freue sich über diesen Start.
Weitere Beiträge aus unserer Region finden Sie hier!