Von Frank LEOPOLD Es wird nichts mehr so sein wie früher. – Treffender lässt sich kaum formulieren, was uns beim Nachdenken über die Auswirkungen der Corona-Pandemie bewegt. Auch und vor allem das Ehrenamt leidet schwer.
Soziale Einrichtungen, Kulturvereine, Hilfsorganisationen und Sportvereine sind mit kurzer Unterbrechung seit einem Jahr von Einschränkungen betroffen. Als langjähriger Ehrenamtler mache ich mir Sorgen um den Amateur-Freizeit- und Breitensport.
Die zwangsweise Entwöhnung vom Sporttreiben wird für unsere Gesellschaft verheerende Folgen haben. Bewegungsarmut kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, fehlende soziale Kontakte wirken sich negativ aus. Wenn Kinder und Jugendliche keinen Sport treiben können, wenden sie sich anderen Dingen zu. Später wieder Begeisterung für den Sport wecken zu können, ist schwer aber durchaus vorstellbar. Wenn mir aber langjährige Weggefährten heute sagen „Siehst Du, auch ohne Sport geht das Leben weiter“, kann ich darüber nicht lachen. Es scheint nur so, dass sie recht haben könnten.
In Wirklichkeit müssen wir gemeinsam dem Verlust der gesellschaftlichen Relevanz des Sports entgegensteuern. Ohne ehrenamtliches Engagement wird unsere Gesellschaft auch in Zukunft nicht funktionieren. Deshalb appelliere ich an die vielen ehrenamtlichen Funktionäre, Helferinnen und Helfer in den Sportvereinen unserer Region: Bleibt dem Sport auch künftig treu verbunden, wendet euch nicht ab! Es wird die Zeit kommen, in der Kinder und Jugendliche wieder zweimal pro Woche zum Fußballtraining gehen und an den Wochenenden spielen und siegen wollen. Ohne solide Vereinsführungen, ohne motivierte Übungsleiter oder Trainer kann das nicht funktionieren.
Auf großartige Unterstützung aus der Politik sollten wir nicht hoffen. Trotz dieser besorgniserregenden Situation glaube ich, dass Dank Unterstützung zahlreicher Beteiligter der Fußballsport in der Niederlausitz eine Zukunft hat und Meisterschafts- und Pokalspiele demnächst wieder im normalen Wettkampfmodus ausgetragen werden können. Mehr denn je sind Zusammenhalt und Teamgeist gefragt, nicht nur auf dem Platz sondern auch außerhalb des Spielfeldes.
Vielleicht, so hoffe ich, trifft der Anfangssatz dieses Artikels dann doch nicht zu.
(Der Autor war bis 2018 17 Jahre lang Vorsitzender des Fußballkreises Niederlausitz)
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