Protagonist Dieter Klante setzt auf einen ruhigen, familiären Charakter:
Drebkau (trz). Herbstzeit ist Drachenzeit. Was für die Lausitz gilt, hat für Drebkau eine ganz spezielle Bedeutung. Denn am 26. September wird zum bereits 14. Drachenfest auf die große Wiese hinter dem AVS-Autohaus im Döbberner Weg eingeladen. Das Spektakel der Flugdrachen beginnt gegen 14 Uhr, kündigt Cheforganisator Dieter Klante an. In diesem Jahr soll es etwas familiärer und ruhiger zugehen. „Kräfte sammeln ist angesagt“, gibt Dieter Klante die Marschrichtung vor. Denn im kommenden Jahr, zur 15. Auflage, plant der gebürtige Drebkauer etwas ganz Großes. Was es genau sein wird, werde natürlich nicht verraten. Vielleicht wird dann der bisherige Besucherrekord geknackt. Der liegt aktuell bei rund 2000 Gästen. Im Durchschnitt kommen zwischen 300 und 600 Leuten. Je nachdem, wie sich das Wetter präsentiert. Ideal zum Drachensteigen seien Sonne sowie Wind der Stärken zwei bis drei. Dann bräuchten die „Drachenhalter“ nicht mal mehr rennen, um ihre Fluggeräte in die Luft zu befördern. Die Wiese am Autohaus reiche für 100 Meter Leine, das heißt der Drachen könne rund 100 Meter hoch steigen. Zum Vergleich: Die größte jemals mit einem Drachen erreichte Höhe bewegt sich bei sagenhaften 3801 Meter.
Dieter Klante ist Drachenbauer mit Leib und Seele. Als der heute 66-Jährige Jugendlicher war, habe er einfach zwei Holzleisten genommen, ein Stück Schnur sowie Papier. „Da es damals kaum Klebstoff gab, mussten wir uns mit Mehlkleister behelfen“, erzählt der Drebkauer. Dieses Material wiederum sei leicht zu beschaffen gewesen. Kein Wunder, hatte doch Dieter Klante bereits von Kindesbeinen an in der Bä-ckerei seines Vaters mitgeholfen.
Müllbeutel mal anders
Heute braucht er pro Drachen lediglich 20 bis 30 Minuten. Statt Papier kämen Müllbeutel zum Einsatz, die mit ein wenig Aufwand und handwerklichem Geschick zum Fluggerät umfunktioniert werden. Während des Festes sollen allerdings weniger Drachen gebaut, sondern diese steigen gelassen werden. Dieter Klante bietet an, die Fluggeräte zuvor mit verschiedenen Mustern zu verzieren. Zur Auswahl stünden unter anderem Sterne oder Herzchen.
In seiner eigenen Sammlung befinden sich inzwischen um die 300 Drachen. Die Hälfte davon sei mit eigener Hände Arbeit entstanden. Erst kürzlich konnten sich die Besucher seiner Ausstellung im Steinitzhof selbst von der Sammelleidenschaft des Drebkauers überzeugen. Die Drachenschau war auf ein großes Echo gestoßen. Selbst ein Zeppelin fehlt im Repertoire des pensionierten Elektrikers nicht. Ebenso ein japanischer Kampfdrachen. Mit diesen Fluggeräten würden im Land der aufgehenden Sonne packende Wettbewerbe ausgetragen. Vielleicht eine Idee für das 15. Drebkauer Drachenfest im kommenden Jahr?